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„Beste Köpfe und Hände“ sollen für Berlin  gewonnen werden.

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6000 Euro für Frauen, 5000 für Männer: Berliner Meisterbonus soll noch in diesem Jahr kommen

Wer seine Meisterausbildung erfolgreich abschließt, soll eine Prämie von mehreren Tausend Euro erhalten. Auch weitere Maßnahmen, um das Nachwuchsproblem in der Branche zu bekämpfen, kündigt der Senat an.

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Meisterbonus, Sicherung von Gewerbeflächen, Jobticket auch für kleine Unternehmen: Mit einer Reihe von Maßnahmen will der Berliner Senat Handwerksberufe attraktiver machen und Betriebe unterstützen. Dafür beschloss die Landesregierung am Dienstag das „Aktionsprogramm Handwerk 2024-2026“. Es umfasst insgesamt 26 Maßnahmen und baut auf einem bereits bestehenden Aktionsprogramm auf.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Gewinnung und Ausbildung von Fachkräften. „Wir wollen die besten Köpfe und Hände für unsere Stadt sichern, damit sich das Handwerk und der gesamte Wirtschaftsstandort Berlin auch in Zukunft gut entwickeln können“, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag im Anschluss an die Sitzung des Berliner Senats.

Handwerksberufe sollen in Zukunft eine größere Rolle in der Berufsorientierung spielen. Bereits bekannt ist, dass Absolventen nach bestandener Meisterprüfung, wie in anderen Bundesländern bereits üblich, künftig eine Bonuszahlung geben soll. Dieser soll, wie geplant, 5000 Euro für Männer und 6000 Euro für Frauen betragen.

Es gebe „viel, viel weniger Meisterinnenabsolventinnen“, sagte Giffey zur Begründung. „Deswegen wollen wir einen zusätzlichen Anreiz schaffen, um ein ausgewogeneres Verhältnis hinzubekommen.“ Ähnlich wird auch beim Bonus für Gründerinnen und Gründer verfahren. Männer können hier bis 50.000, Frauen bis zu 60.000 Euro erhalten. Der Senat rechnet mit rund 400 Meisterabschlüssen in diesem Jahr.

Ersatzflächen für Gewerbe, Fahrzeugsharing und Jobticket

Auch die Schaffung von mehr Wohnraum für Auszubildende wurde bereits im Rahmen des Ausbildungsbündnisses gefordert – die mögliche Umsetzung aber noch nicht konkretisiert. Neu ist das Vorhaben eines Ausweises für Meisterschülerinnen und -schüler. Die Auszubildenden sollen nach Vorbild des Studierendenausweises einen entsprechenden Nachweis erhalten. Ziel ist, die Gleichwertigkeit von akademischer und dualer Ausbildung zu unterstreichen.

Zu den weiteren Maßnahmen gehören unter anderem: Bezirke und Senat sollen Ersatzflächen für Gewerbe festlegen, wenn diese in neuen Bauplänen wegfallen, das Fahrzeugpool-Sharing zwischen den Handwerksbetrieben soll erleichtert werden und auch Unternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern sollen die Möglichkeit erhalten, ihren Beschäftigten das Jobticket anzubieten.

Laut Giffey gibt es rund 30.000 Handwerksbetriebe mit rund 180.000 Beschäftigten in der Stadt, darunter 1800 Auszubildende. Die Handwerksbranche sei damit ein „veritabler Wirtschaftsfaktor“, stehe aber vor allem aufgrund des Nachwuchsmangels vor ernsten Herausforderungen.

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