Angst vor neuer Virus-Variante: In Berlin steigt die Nachfrage nach Mpox-Impfung
Noch ist die neue Mpox-Variante in Berlin nicht nachgewiesen worden. Doch die Sorge vor einer neuen Welle wächst. Nur eine öffentliche Stelle impft – und die richtet sich an Nichtversicherte.
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Wegen der zunehmenden Verbreitung einer neuen Mpox-Variante in afrikanischen Ländern wächst auch in Berlin die Sorge vor einer neuen Welle der Virusinfektion. Es sei richtig, dass aufgrund dieser Entwicklung die Nachfrage für eine Impfung stark gestiegen ist, teilte dazu der Bezirk Mitte mit. Das bezirkliche Gesundheitsamt ist weiterhin die einzige öffentliche Berliner Einrichtung, die Impfungen vornimmt. Gemäß einer Übergangsregelung des Senats könnten sich Nichtversicherte dort kostenfrei impfen lassen, teilte die Gesundheitsverwaltung mit.
Im Netz kursiert allerdings auch die Information, dass sich das Angebot des Zentrums für sexuelle Gesundheit an der Potsdamer Straße an alle Impfwilligen richte. Dementsprechend hoch ist der Andrang. E-Mails würden nur noch automatisch beantwortet, berichtet ein Interessent. Man sei „komplett ausgelastet“, hieße es darin.
Alle Anfragen würden zeitnah bearbeitet, schreibt dazu der Bezirk Mitte. Das Impfangebot richte sich insbesondere an „Menschen mit erschwertem Zugang zum Gesundheitssystem“. Personen ohne Krankenversicherung oder ungeklärtem Aufenthaltsstatus, die ansonsten von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten nicht versorgt werden könnten. Erst nach intensiver Beratung würden ausschließlich Personen geimpft, „die zur Risikogruppe gehören“.
Die Gesundheitsverwaltung verweist alle anderen impfwilligen Personenkreise auf Arztpraxen. Anders als beim Ausbruch im Jahr 2022 sei die Impfung inzwischen über das Regelsystem verfügbar und eine Kassenleistung. Deshalb könnten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte den Impfstoff über Apotheken beziehen. Eine Impfkampagne sei nicht nötig.
Dennoch ist es für versicherte Impfwillige nicht einfach, den Impfschutz zu erhalten. Sie müssen sich ein Rezept verschreiben lassen und rund 200 Euro für das Medikament in der Apotheke vorstrecken. Dann können sie einen Antrag auf Rückerstattung bei ihrer Kasse stellen. Je nach Vorgeschichte sind ein oder zwei Dosen nötig.
„Bisher gibt es in Deutschland und auch in Berlin keinen bekannten Fall des neuen Mpox-Erregers“, teilte Senatorin Ina Czyborra in der Vorwoche mit. Dennoch sei man sensibilisiert und könne schnell Impfungen ermöglichen, sollte es die Situation erfordern.
Mpox hießen anfangs „Affenpocken“. Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Später können sich auf der Haut Flecken und Pusteln entwickeln, die verkrusten. Übertragen wird Mpox durch engen Körperkontakt, zum Beispiel beim Sex. In Berlin sind seit Jahresbeginn 33 Menschen nachweislich an Mpox erkrankt.
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