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ARCHIV - 09.02.2023, Brandenburg, Potsdam: Der Rohbau von Wohnhäusern im Zentrum der Stadt. Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im März so stark gesunken wie seit 16 Jahren nicht mehr. Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Patrick Pleul

Anstieg um neun Prozent: Berlins Bausenator sieht Neubauzahlen als „großen Erfolg“

17.300 Wohnungen wurden in Berlin 2022 gebaut. Das ist weniger, als sich der Senat vorgenommen hat, aber deutlich mehr als 2021. In einem wichtigen Bereich bleiben große Lücken.

Berlins neuer Bausenator Christian Gaebler (SPD) sieht sich durch die jüngsten Zahlen zum Wohnungsbau in Berlin bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 17.300 Wohnungen gebaut, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag mitteilte. Das waren rund neun Prozent mehr als im Jahr davor. Erstmals seit Jahren ist die Zahl damit wieder gestiegen.

„Angesichts der vielen Krisen, die das Bauen im letzten Jahr erschwerten, ist das ein großer Erfolg“, sagte Gaebler am Mittwoch. „Es bedeutet, dass wir für bis zu 50.000 Menschen ein bezahlbares neues Zuhause geschaffen haben.“

Gaebler ist erst seit Ende April im Amt, in der neuen schwarz-roten Koalition. Zuvor regierte seit 2021 eine rot-grün-rote Regierung, Bausenator war Andreas Geisel, ebenfalls von der SPD.

Christian Gaebler (SPD) ist im neuen Senat zuständig für Bauen und Stadtentwicklung.
Christian Gaebler (SPD) ist im neuen Senat zuständig für Bauen und Stadtentwicklung.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau würden nicht einfacher, räumte der Bausenator ein. „Dennoch ist es richtig, dass die Koalition am Ziel von jährlich 20.000 neuen Wohnungen festhält, weil diese Zahl den realen Bedarf in unserer Stadt widerspiegelt.“ Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften, Private und Genossenschaften müssten deshalb an einem Strang ziehen.

Erst diese Woche hatte der Tagesspiegel über die verfehlten Neubauziele der landeseigenen Wohnungsunternehmen für 2023 berichtet: 5677 Einheiten werden diese voraussichtlich fertigstellen – fast 1000 weniger als vom Senat vorgegeben.

Von einer Entspannung ist der Wohnungsmarkt weit entfernt

Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sagte, nach den endgültigen Neubauzahlen liege Berlin deutlich über der Einschätzung zum Jahresende von 16.500. Das sei enorm wichtig, um dem Wohnungsmangel in Berlin zu begegnen. „Damit sind wir auf dem richtigen Weg und werden weiterhin dafür arbeiten, die vorhandenen Potenziale zu nutzen und den Neubau zu beschleunigen.“

Von einer Entspannung der Lage ist die Hauptstadt trotz der Steigerung im vergangenen Jahr weit entfernt. CDU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, jährlich sollten bis zu 20 000 neue Wohnungen gebaut werden, davon bis zu 5000 Sozialwohnungen. (dpa)

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