zum Hauptinhalt
Bei der Corona-Studie wurden den Probanden Blut abgenommen.

© Deutsche Bahn AG

Antikörper-Studie in Berlin-Mitte: Doppelt so viele Infektionen wie offiziell registriert

In Berlin-Mitte testete das RKI fast 2300 Menschen auf Corona-Antikörper. Nun wurden die Ergebnisse der Studie vorgestellt.

In der zweiten Welle der Corona-Pandemie haben sich in Berlin-Mitte offenbar deutlich mehr Menschen mit dem Virus infiziert als bisher offiziell getestet und registriert wurden. Das geht aus einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Bezirksamtes Mitte hervor, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) und das bundesweit für die Analyse von Seuchen zuständige RKI luden für zur Vorstellung der Antikörper-Studie ein – via Online-Pressekonferenz, versteht sich.

Demnach gab es in dem Bezirk 2,2 mal mehr Corona-Fälle als bisher bekannt. Die Daten beziehen sich vor allem auf die zweite Novemberhälfte 2020. Damals waren fast 2300 Bewohner des Bezirks von Fachleuten untersucht worden.

Nur etwa ein Prozent der Probanden war damals akut mit Sars-Cov-2 infiziert, aber 4,4 Prozent der Untersuchten hatten Antikörper gegen das Coronavirus, die auf eine frühere Infektion hinweisen.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Bei den Studienteilnehmern handelte es sich um vorab zufällig ausgewählte Bewohner, allerdings sagte eine Studien-Mitarbeiterin: Die Stichprobe sei für den Bezirk repräsentativ. Mitte gehört seit Beginn der Pandemie zu den Bezirk mit den meisten erfassten Corona-Fällen in Berlin.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das RKI hatte vier besonders stark von der Pandemie betroffene Regionen betrachtet und dort jeweils etwa 2000 Einwohner untersucht. Neben Berlin-Mitte sind dies Kupferzell in Baden-Württemberg sowie Bad Feilnbach und Straubing in Bayern.

Aus zwei Orten sind die Ergebnisse bereits auf der RKI-Webseite veröffentlicht: In Bad Feilnbach wurden 2,6-mal mehr Infektionen nachgewiesen als zuvor registriert, in Kupferzell sogar 3,9 mal mehr.

Weil bei nachweislich mit Corona infizierten Menschen allerdings häufig gar keine Antikörper (mehr) nachweisbar sind, liegt der tatsächliche Anteil der Menschen, die bereits mit Sars-Cov-2 infiziert waren, wohl noch höher.

Wieler machte jedoch mit Blick auf die mögliche Immunität nach durchstandener Infektion insofern wenig Hoffnung: „Wir wissen, dass die verschiedenen Coronaviren insgesamt keine hohe Immunität hinterlassen.“ Es gebe starke Hinweise darauf, dass sich auch diejenigen wieder infizieren können, die bereits eine Sars-Cov-2-Infektionen durchgemacht haben. Bei Coronaviren verschwänden Antikörper vergleichsweise zügig.

Zur Verbreitung der Mutationen, also der britischen, brasilianischen und südafrikanischen Virusvariante, trifft die Studie keine Aussagen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false