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Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg. Foto: Thilo Rückeis

© Thilo Rückeis TSP

Antisemitische Straftat gegen syrischen Staatsbürger: Mann wegen hebräischem Gruß am Berliner Nollendorfplatz attackiert

Sieben Männer sollen auf einen 37-Jährigen eingeschlagen haben, nachdem dieser sie auf Hebräisch gegrüßt hat. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund.

Stand:

Mehrere Unbekannte haben am Mittwochabend am Nollendorfplatz einen 37-Jährigen aus mutmaßlich antisemitischen Motiven attackiert. Das teilt die Polizei am Donnerstag mit. Gegen 21.10 Uhr begegnete der Mann an der Ecke zur Bülowstraße einer Gruppe von sieben Männern mit einem hebräischen Gruß.

Daraufhin attackierten die Männer den 37-Jährigen und fragten, ob er aus Israel käme. Anschließend brachen sie ihren Angriff ab und ergriffen die Flucht. Der Verletzte begab sich mit mehreren Hämatomen und Abschürfungen an den Armen, Beinen und im Gesicht selbstständig ins Krankenhaus. Dort wurde er nach Auskunft eines Polizeisprechers ambulant behandelt.

Um welchen Gruß es sich handelte, konnte der Sprecher dem Tagesspiegel nicht mitteilen. Jedoch habe der Geschädigte keine israelischen Wurzeln. Er sei syrischer Staatsbürger. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten laut der „Jüdischen Allgemeinen Zeitung“ 30.000 bis 50.000 Juden in Syrien. Bis heute sind nahezu alle Menschen jüdischen Glaubens aus Syrien geflohen oder sind verstorben. Im Jahr 2020 lebten noch zwölf Juden in dem Land. Allesamt waren der „Jüdischen Allgemeinen“ zufolge höheren Alters und in Damaskus ansässig.

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