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Erneuter Angriff auf die Kneipe Bajszel in Neukölln am 22. Dezember, Credit: Bajszel

© Bajszel

Antisemitischer Angriff im laufenden Betrieb: Scheibe von Neuköllner Kneipe „Bajszel“ mit Pflasterstein attackiert

Seit Monaten wird die Kneipe in Neukölln aus dem pro-palästinensischen Lager heraus angegriffen. Schon mehrfach gab es Anschläge auf die Fenster und Fassade des „Bajszel“.

Stand:

Am frühen Sonntagabend gegen 19 Uhr hat eine unbekannte Person die Scheibe der Neuköllner Kneipe „Bajszel“ in der Emser Straße mit einem Pflasterstein attackiert, während sich noch unzählige Gäste in den Räumen befanden. Das berichtete eine der Betreiberinnen dem Tagesspiegel, auch die Polizei bestätigte den Vorfall.

Die Betreiber:innen hatten die Scheibe gerade erst nach einem ähnlichen Vorfall austauschen lassen. Vermutlich verhinderte nur das Sicherheitsglas, dass Personen im Inneren verletzt wurden.

Der Angriff reiht sich ein in eine ganze Reihe Attacken mutmaßlich pro-palästinensischer Gruppen: Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, bis Anfang November 2024 registrierte die Berliner Polizei allein 16 Attacken.

Darunter waren ein Brandanschlag auf die Fassade, zugeklebte Schlösser, ein weiterer Angriff mit einem Pflasterstein und immer wieder Hamas-verherrlichende und israelfeindliche Schmierereien.

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Angriffe auf die Kneipe gab es seit dem 7. Oktober 2023

Seit dem Angriff mit einem Pflasterstein Ende Oktober schützte die Polizei die Kneipe verstärkt. Laut Angaben der Betreiberin standen zuletzt häufig Polizist:innen vor dem Gebäude, eine Streife patrouillierte. „Heute stand keine Streife vorm Bajszel und direkt der nächste Steinwurf“, sagte die Betreiberin dem Tagesspiegel.

Offenbar hatte die Polizei den Objektschutz just am Sonntag auf unregelmäßige Streifen heruntergestuft, ohne die Betreiber:innen zu informieren. Ob die Kneipe nun wieder vermehrt geschützt werden soll, blieb bislang unklar.

In der Kulturkneipe finden regelmäßig Veranstaltungen statt, auch immer wieder zum Thema Antisemitismus. Die aktuelle Angriffswelle begann verstärkt nach dem 18. September. Ende September verübten mutmaßlich pro-palästinensische Aktivist:innen dann einen Brandanschlag auf die Kulturstätte. Die Betreiberin sah „das als Mordversuch“, sagte sie damals dem Tagesspiegel.

Zu den Anschlägen ermittelt der polizeiliche Staatsschutz, primär wegen Sachbeschädigung. Zuständig ist die Besondere Aufbauorganisation (BAO) Nahost, die zu Delikten aus der israelfeindlichen Szene ermittelt. Tatverdächtige gibt es bislang nicht.

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