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Vize-Landeschefin Deniz Seyhun verlässt die Linke Berlin.

© Linke Berlin

Antisemitismus-Streit: Vize-Chefin der Berliner Linken verlässt die Partei

Deniz Seyhun wurde erst 2023 in den Vorstand gewählt. Nun tritt sie von ihrem Posten zurück und macht ihren Ex-Kollegen schwere Vorwürfe.

Stand:

Die Berliner Linke verliert eine ihrer vier stellvertretenden Vorsitzenden. Die im vergangenen Jahr auf den Posten gewählte Deniz Seyhun erklärte am Dienstag ihren Austritt. Mir ihr verlassen die beiden Ex-Genossen Klaus Gloede aus Pankow und Yannik Wiedenbrück aus Steglitz-Zehlendorf die Partei.

In einer von allen unterzeichneten Erklärung begründen die drei ihre Entscheidung mit dem Streit innerhalb der Linke zum Umgang mit Antisemitismus und dem Krieg in Nahost. „Wir mussten erkennen, dass bei einem erheblichen Teil der Aktiven in dieser Partei, insbesondere innerhalb des Landesverbandes Berlin, die Solidaritätsbekundungen mit propalästinensischen Bewegungen […] mit antisemitischen Tendenzen einhergehen“, heißt es.

Der Parteiführung werfen sie vor, mit Formelkompromissen die Konflikte zu überdecken. Zudem sei der Partei die Tragweite der Austritte der vergangenen Wochen nicht bewusst, erklärten sie. „Der unwürdige Umgang mit ausgetretenen Genoss:innen, die den zeitweise erfolgreichen Werdegang des Landesverbandes maßgeblich prägten, zeugt von mangelndem Problembewusstsein“, heißt es weiter.

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Seyhun, Gloede und Wiedenbrück folgen damit Prominenten wie Klaus Lederer, Elke Breitenbach und Carsten Schatz, die die Linke vor knapp drei Wochen verlassen hatten. Tagesspiegel-Informationen zufolge soll am kommenden Dienstag entschieden werden, ob die insgesamt fünf ausgetretenen Abgeordneten Teil der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus bleiben oder nicht.

Unterdessen verzeichnet die Berliner Linke eine Art Eintrittswelle. Seit Bundeskanzler Olaf Scholz am vergangenen Mittwoch das Ende der Ampel-Koalition im Bund erklärt hatten, sind einer Sprecherin zufolge 160 Menschen in den Berliner Landesverband der Linke eingetreten. Diese kommt demnach aktuell auf rund 7800 Mitglieder.

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