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Aufenthaltserlaubnis öfter genehmigt : Härtefallanträge in Berlin fast immer positiv
Etwa 20 Prozent mehr Härtefälle wurden letztes Jahr positiv entschieden. Die Betroffenen stammen vor allem aus Iran, Pakistan und Russland.
Stand:
Die Berliner Härtefallkommission hat im vergangenen Jahr mehr abgelehnten Asylbewerbern zu einer Aufenthaltserlaubnis verholfen. 96 Prozent der Fälle beschied die Innensenatorin Iris Spranger (SPD) demnach positiv, so dass das Landesamt für Einwanderung den Menschen einen Aufenthaltstitel erteilen konnte.
Wie die Senatsinnenverwaltung am Donnerstag mitteilte, befasste sich die Kommission 2022 mit insgesamt 305 Fällen, die 483 Menschen betrafen. SPD-Politikerin Iris Spranger habe bislang über 202 Fälle entschieden, hieß es. Betroffen waren nach den Angaben vor allem Menschen aus Ländern wie dem Iran, Pakistan und Russland.
Im Jahr 2021 gab es laut Innenverwaltung in 76,7 Prozent der Fälle einen positiven Bescheid. Die höhere Quote habe ihren Grund in dem Bemühen, Kettenduldungen zu beenden und verstärkt soziale Belange im Härtefallverfahren zu berücksichtigen, hieß es. In vielen Fällen seien Aufenthaltstitel unter strengen Auflagen erteilt worden.
Eine verlässliche Chance und wirkliche Perspektive geben.
Iris Spranger, Berliner Innensenatorin (SPD)
„Die Härtefallkommission unterstützt Menschen, für die eine Ausreiseverpflichtung aus humanitären oder persönlichen Gründen nicht tragbar ist“, sagte Spranger. „Es geht darum, Menschen, die zum Beispiel ihr gesamtes Leben in Deutschland verbracht haben, Menschen, die sozial und wirtschaftlich in die Gesellschaft unserer Stadt integriert sind, eine verlässliche Chance und wirkliche Perspektive zu geben.“
Das Aufenthaltsgesetz bietet in Paragraf 23 die Möglichkeit, bei dringenden humanitären oder persönlichen Gründen eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn das für das Aufenthaltsrecht zuständige Senatsmitglied ein Härtefallersuchen der Härtefallkommission aufgreift. (dpa/bb)
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