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Klinikpersonal versorgt während einer Krankenhausübung die Opfer eines vermeintlichen Anschlages.

© dpa/Carsten Koall

Ausnahmezustand in Berlin erwartet: Welche Krankenhäuser bekommen Zusatzmittel für die Fußball-EM?

Zur Fußball-Europameisterschaft werden Sanitäter, Pflegekräfte, Ärzte im Ausnahmezustand arbeiten müssen. Die Notaufnahmen bestimmter Kliniken sollen nun Zusatzmittel erhalten.

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Berliner Rettungsstellen, die sich in der Nähe von Public-Viewing-Zonen befinden, sollen zur Fußball-Europameisterschaft insgesamt 500.000 Euro vom Senat erhalten. Das sagte Gesundheitssenatorin Ina Czyborra am Montag im Abgeordnetenhaus. Trotz Nachfrage führte die SPD-Politikerin nicht aus, welche Krankenhäuser wofür genau das Geld erhalten sollen.

Stadtweit gibt es 37 Rettungsstellen. An diesem Dienstag wird in der turnusgemäßen Senatstagung ein entsprechender Beschluss erwartet, dann könnten Einzelheiten bekannt werden. Insbesondere am Platz des 18. März am Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni, also letztlich im gesamten Tiergarten, werden massenhaft Zuschauer erwartet. Dort werden die EM-Spiele auf Leinwänden übertragen.

Käme es dort zu größeren Unfällen, Massenpanik oder gar einem Anschlag, wären die Notaufnahmen der Charité auf dem Virchow-Campus in Wedding sowie der Standort in Mitte, zudem das Bundeswehrkrankenhaus und die Rettungsstelle der Elisabeth-Klinik in der Lützowstraße am nächsten. Neben der Straße des 17. Juni wird es stadtweit Public-Viewing-Orte geben, wenngleich mit weniger Gästen.

Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) hatte vergangene Woche kritisiert, dass die Kliniken schon ohne die Europameisterschaft am Limit arbeiteten. Neben dem anhaltenden Investitionsstau stiegen auch noch die Betriebskosten. Die BKG forderte für den zusätzlichen Aufwand während der EM eine Million Euro. Neben allerlei Material, das in den EM-Wochen womöglich öfter gebraucht wird als üblich, werden in den Kliniken massenhaft Überstunden anfallen. Vielleicht buchen einige Krankenhäuser verstärkt Leasingkräfte dazu.

Vergangene Woche war mit einer Übung trainiert worden, wie gut das Klinikpersonal nach einem verheerenden Terroranschlag arbeitet. Zur Vivantes-Klinik Friedrichshain wurden zu dieser Notfallübung zahlreiche Statisten gefahren, die mit Kunstblut und Schauspiel auch Schwerverletzte darstellten. Es ging darum, eine Katastrophe mit „Massenanfall“, wie es unter Polizisten, Feuerwehrleuten und medizinischem Personal heißt, zu simulieren.

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