zum Hauptinhalt
Der Bahnverkehr zwischen Berlin und Halle wird ab dem 24. September für drei Monate erheblich eingeschränkt. (Archivbild)

© Jan Woitas/dpa

Update

Brand im Stellwerk, Strecke gesperrt: Neue Probleme für Bahnfahrgäste von und nach Berlin

Seit August ist die ICE-Trasse nach Hamburg gesperrt. Jetzt wird auch Strecke von Südkreuz nach Süden gesperrt. Zudem brannte es bei Magdeburg. Was bedeutet das für Fahrgäste?

Stand:

Ab Mittwoch müssen Bahnreisende zwischen Berlin und München eine Stunde mehr einplanen. Bis Mitte Dezember ist die Eisenbahnstrecke von Berlin-Südkreuz nach Bitterfeld wegen Bauarbeiten gesperrt.

Die sogenannte Anhalter Bahn über Ludwigsfelde, Jüterbog und Lutherstadt Wittenberg verbindet Berlin mit allen südlichen Zielen in Deutschland: Hier fahren ICE über Leipzig/Halle (Saale), Erfurt und Nürnberg nach München.

Zudem hat es nordöstlich von Magdeburg in einem Stellwerk gebrannt. Es komme zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr zwischen Magdeburg und Brandenburg/Havel, erklärte die Deutsche Bahn. Ob es sich um Sabotage handelt, war zunächst unklar. Die Brandursache sei noch nicht bekannt, sagte eine Bahnsprecherin auf Anfrage.

Züge nach Magdeburg umgeleitet

Verbindungen mit einem Intercity-Express (ICE) oder Intercity (IC) zwischen Berlin und Magdeburg mit planmäßigem Halt in Potsdam und Brandenburg würden umgeleitet und könnten sich dadurch verspäten, hieß es. Die Halte am Hauptbahnhof in Potsdam und Brandenburg entfielen. 

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bereits zwei Monaten ist zudem die ICE-Strecke nach Hamburg gesperrt. Die Fernzüge nach Süden werden umgeleitet. Im Regionalverkehr müssen Fahrgäste in Busse umsteigen.

Die Bahnverbindung zwischen Frankfurt am Main und Berlin über Kassel bleibt unverändert. ICE zwischen Berlin und Frankfurt über Erfurt entfallen während der Bauarbeiten. In Berlin werden die Fernzüge nicht über den Bahnhof Südkreuz geführt, sondern über Ostbahnhof. Wegen dieser zusätzlichen Belastung der Stadtbahn wird die Zahl der Regionalzüge verringert.

Bis 13. Dezember sollen Gleise und Weichen zwischen Berlin und Bitterfeld erneuert werden. Betroffen sind ab Berlin die wichtigen Regionallinien RE3 und RE4 sowie die Linien RE8, RB24, RB32 und RB33.

Ab dem 24. Oktober wird zudem der Abschnitt Hauptbahnhof bis Südkreuz in Berlin komplett gesperrt. Dies betrifft zusätzlich die Linien RE5, RE85 und RB14. Grund ist der Umbau eines elektronischen Stellwerks, da zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Dresdner Bahn eröffnet werden soll. Diese beiden Strecken nach Süden verzweigen sich südlich von Südkreuz. Die S-Bahn fährt normal in dieser Zeit.

Die Strecke nach Hamburg ist seit 1. August für eine neunmonatige Generalsanierung komplett gesperrt. Nun noch eine Hauptstrecke. „Das hohe Bauvolumen, die aufwändige und komplexe Baustellenlogistik und die Koordination der Bauabläufe machen eine Totalsperrung der Strecke für den Bahnbetrieb im Nah- und Fernverkehr unausweichlich“, teilte die Deutsche Bahn mit.

Für die Linien RE3 und RE4 werden laut Verkehrsverbund fünf SEV-Linien mit unterschiedlichen Haltekonzepten eingerichtet. Die SEV-Busse starten in Teltow Stadt. Hier besteht direkter Anschluss an die S-Bahn nach Berlin (S25 und S26). Für die Anbindung von Luckenwalde, Jüterbog, Lutherstadt Wittenberg und Oehna (Richtung Falkenberg) fahren Expressbusse.

Die Bauarbeiten erstrecken sich von Südbrandenburg bis nach Berlin.

© Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB)

Diese Ersatzlinien werden angeboten:

Bus RE3X: S Teltow Stadt <> Jüterbog <> Lutherstadt Wittenberg: Fährt alle zwei Stunden mit wenigen Halten, es werden Reisebusse eingesetzt

Bus RE3A: (S Teltow Stadt <>) Jüterbog <> Lutherstadt Wittenberg: Fährt alle zwei Stunden und bedient jeden Halt zwischen Jüterbog und Lutherstadt Wittenberg, in Jüterbog besteht Anschluss von und zum RE4A nach Berlin. Montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit gibt es durchgehende Fahrten zwischen Teltow Stadt und Lutherstadt Wittenberg über Jüterbog.

Bus RE4X: S Teltow Stadt <> Jüterbog <> Oehna: fährt täglich alle zwei Stunden mit wenigen Halten. In Oehna besteht Anschluss zum RE4-Zug von/nach Falkenberg (Elster).

Bus RE4A: S Teltow Stadt <> Jüterbog: fährt täglich ca. alle 50/70 Minuten und bedient alle Haltestellen.

Bus RE4B: S Teltow Stadt <> Jüterbog: fährt täglich alle zwei Stunden mit wenigen Halten.

Bus RB24: S Waßmannsdorf <> Zossen: fährt täglich stündlich. In Waßmannsdorf Anschluss mit S-Bahn S45, S9 von/nach Berliner Innenstadt sowie Flughafen BER. In Zossen Anschluss mit dem RE8-Zug von/nach Wünsdorf-Waldstadt. Von und nach Dahlewitz können der RE8-Zug und örtliche Buslinien genutzt werden.

Bus RB32: S Waßmannsdorf <> Ludwigsfelde, Bahnhof: fährt täglich stündlich. In Waßmannsdorf Anschluss mit S-Bahn S45, S9 von/nach Berliner Innenstadt sowie Flughafen BER. In Ludwigsfelde Anschluss mit den RE3- und RE4-Ersatzverkehren von/nach Luckenwalde, Jüterbog und darüber hinaus.

Bus RB33: Jüterbog <> Treuenbrietzen: fährt täglich stündlich (mit Ausnahmen vom Takt, wie RB33-Zug)
In Jüterbog Anschluss mit RE4-Ersatzverkehr von/nach Luckenwalde, Ludwigsfelde, Teltow. In Treuenbrietzen Anschluss mit dem RB33-Zug von/nach Beelitz, Potsdam

Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte der Bahn im August eine unzureichende Kommunikation vorgeworfen. Tatsächlich hat der Konzern die Generalsanierung der Strecke nach Hamburg deutlich offensiver angekündigt.

Offiziell gelten die Arbeiten zwischen Berlin und Bitterfeld nicht als Generalsanierung, de facto ist es eine. Mehrere große Städte wie Ludwigsfelde und Jüterbog sind von der Bahn abgeschnitten, die Fahrzeitverlängerungen im Fernverkehr sind größer als aktuell Richtung Hamburg.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })