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Clubs, Diskotheken, Bars - sie alle stehen in der Corona-Krise vor dem Abgrund.

© Britta Pedersen/dpa

Erst Tanzverbot, dann Schließung: Berliner Clubs fühlen sich als „Pandemietreiber“ beschuldigt

Das Tanzverbot gilt längst, ab 28. Dezember müssen Clubs nun komplett schließen. Eine "Kapitulation" vor der Pandemie, sagt die Berliner Clubcommission.

Die Berliner Clubcommission sieht den jüngsten Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz als „Kapitulation“ vor der Pandemie. „Man hat sozusagen die Clubs als Pandemietreiber ausgemacht“, sagte Sprecher Lutz Leichsenring am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Clubs und Diskotheken müssen nach der jüngsten Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz ab 28. Dezember schließen.

Bislang dürfen sie als Gastronomie öffnen, es gilt aber ein Tanzverbot.

Laut Leichsenring sind derzeit fast alle Clubs bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Er verwies erneut darauf, dass mittels PCR-Tests ein sicheres Feiern möglich wäre. Dies war im Sommer in einem Modellprojekt erprobt worden.

Zudem sei das Feiern in Clubs sicherer als privat, wo es keine Kontrollen gebe. Die Clubcommission ist der Verband der Berliner Club-, Party- und Kulturereignisveranstalter.

Elf Clubs und Veranstalter hatten gegen das Tanzverbot in Berlin geklagt. Wie die "B.Z." berichtete, hatten sie vergangene Woche einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht eingereicht. Schon zu Silvester sollten die Tanzflächen in den Clubs wieder öffnen, wenn es nach den Klägern geht. Ein Sprecher des Gerichts bestätigte dem Tagesspiegel am Freitag den Eingang der Klage.

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Dafür zusammengeschlossen hatten sich dem Bericht zufolge die Clubs "ASeven", "Insomnia Berlin" und "Club Ost", der Veranstalter "Revolver Party Events" - und auch Star-DJ Paul van Dyk. Der 50-Jährige wollte laut "B.Z." am vergangenen Sonnabend zu einer Party in die Kulturbrauerei einladen, was dann nicht ging.

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Vertreten werden die Kläger durch den Berliner Rechtsanwalt Niko Härting. Er hatte schon wiederholt erfolgreich gegen Berliner Corona-Regeln geklagt: Im Oktober 2020 kippte er die Sperrstunde für Kneipen, im März 2021 den Ausschluss einzelner Jahrgangsstufen vom Präsenzunterricht.
"Clubs und Veranstalter verstehen nicht, weshalb sie ihre Partys absagen müssen, obwohl sie Hygiene-, Schutz- und Testkonzepte umgesetzt haben", sagte er nun der "B.Z.". (Tsp, dpa)

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