zum Hauptinhalt
Sebastian Czaja (FDP) fordert, die Corona-Warn-Ampel anzupassen.

© Annette Riedl/dpa

Mit Zahl der Tests und Impfstatus: Berliner FDP fordert Weiterentwicklung der Corona-Ampel

Die FDP will einen „3-I-Score“ einführen: Bei der Warn-Ampel sollten Impfungen, Intensivbetten und Inzidenz in Relation gesetzt werden.

Aus Sicht der Berliner FDP-Fraktion ist die Corona-Ampel nicht mehr zeitgemäß. „Berlin ist mit der Corona-Ampellösung zu Beginn der Pandemie vorangegangen. Nur wurde dieses System nicht an die neuen Entwicklungen angepasst“, kritisierte FDP-Fraktionsvorsitzender Sebastian Czaja am Dienstag. Die FDP setzt sich stattdessen in einem Antrag an das Abgeordnetenhaus für einen „3-I-Score“ ein, ein System, das Impfungen, Intensivbetten und Inzidenz berücksichtigen soll.

Die bisherige Warn-Ampel berücksichtigt drei Kriterien: die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die durchschnittliche Zahl von Ansteckungen weiterer Menschen durch einen Infizierten und die Auslastung der Intensivbetten durch Covid-19-Patienten.

Die Inzidenzberechnung müsse um den Faktor der Anzahl der Tests erweitert werden, um aussagefähig zu sein, forderte die FDP. In Zeiten von Selbst- und Schnelltests seien steigende Infektionszahlen nur logisch, weil mehr Infektionen identifiziert würden.

Auch dem Impfstatus der Bevölkerung werde nicht ausreichend Rechnung getragen. Berlin sei stark darin gewesen, die sogenannten vulnerablen Gruppen zu impfen. Weil gerade diese Gruppen eine besondere medizinische Behandlung bräuchten, müsse auch berücksichtigt werden, wie viele Intensivbetten verfügbar seien.

„Dieser Dreisatz der Öffnung muss miteinander in Verbindung gebracht werden und das Corona-Ampelsystem so zu einem „3-I-Score“ weiterentwickelt werden“, teilten die Berliner Liberalen mit.

[Angela Merkels Osternacht: Eine Rekonstruktion des zähen Gipfels von Bund und Ländern lesen Sie bei Tagesspiegel Plus.]

„In der aktuellen pandemischen Situation unterliegen die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten inklusive des Senats der Versuchung, sich der einfachsten Lösung - der eines Lockdowns - zu bedienen“, kritisierte der FDP-Fraktionsvorsitzende Sebastian Czaja.

Ein verlängerter Lockdown biete den Berlinerinnen und Berliner jedoch keine Perspektive. Bund und Länder hatten sich bei Beratungen in der Nacht auf Dienstag auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April verständigt. Der Senat berät noch am Dienstag über die Umsetzung der Beschlüsse. Das Abgeordnetenhaus tagt am Donnerstag. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false