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„Das wird ein traumhafter Monat“: Berliner Hotels rechnen mit Rekord-Auslastung im September
Dehoga-Chef Thomas Lengfelder berichtet von hohen Buchungszahlen. Doch im Oktober ist die Lage unsicher.
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Thomas Lengfelder, der Vorsitzende des Berliner Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) rechnet im September mit Rekordumsätzen für seine Branche. Die Rückmeldungen der Hotels seien durchweg euphorisch. Alle Prognosen gingen von einer annähernden Vollauslastung aus. „Das wird ein traumhafter Monat“, sagt Lengfelder.
Der September sei immer einer der stärksten Monate für das Gastgewerbe, weil in Berlin viele Veranstaltungen stattfinden. Lengfelder nennt beispielsweise die Internationale Funk-Ausstellung (Ifa) und die Verkehrsmesse Innotrans als Publikumsmagneten. Doch auch die Reiselust der Deutschen nach der Corona-Pandemie und der ausklingende Sommer spielen laut Lengfelder eine Rolle.
Für den Oktober hingegen melden die Hotels gemischte Prognosen. Die Umsatzprognosen liegen weit unter denen für September - da schwingt jedoch noch einige Unsicherheit mit. „Früher konnte man drei Monate im Voraus gute Aussagen machen“, sagt Lengfelder. „Heute buchen die Gäste kurzfristiger.“
Wegen neuer Corona-Maßnahmen mache er sich aber keine Sorgen. Abgesehen von einer Maskenpflicht rechnet er nicht mit Einschränkungen im Gastgewerbe.
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Gäste buchen kurzfristiger
Was die Kurzfristigkeit der Buchungen angeht, kann eine Mitarbeiterin der Circus Group, die in Berlin ein Hostel, ein Apartmenthaus und ein Hotel unterhält, Langenfelder recht geben. Mittlerweile, sagt sie, würden viele Reisende nur noch wenige Tage im Voraus buchen.
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Deshalb sei es auch nicht verwunderlich, dass die Circus Group gerade noch nicht komplett ausgebucht ist. Im September 2019 habe die Auslastung bei fast 95 Prozent gelegen, für den September dieses Jahres würde ungefähr die gleiche Auslastung erwartet werden.
Auch die Internet-Suche könnte Lengenfelders Annahme bestätigen: Wer auf Booking.com ein Hotelzimmer für den gesamten September sucht, kann lediglich aus 60 Zimmern auswählen. 95 Prozent der Unterkünfte sind laut der Online-Reiseagentur nicht mehr verfügbar.
Auch Airbnb hat kaum noch Kapazitäten
Wobei unklar ist, ob diese Zahl wirklich stimmt – oder Kunden so nur zum schnellen Zuschlagen verleitet werden sollen. Ähnlich sieht die Lage für Ferienwohnungen aus. Lediglich drei Prozent der Unterkünfte sind laut der Internetseite Fewo-direkt.de noch verfügbar.
Und auch Airbnb hat angeblich kaum noch Kapazitäten. Im September stehen nur noch 79 Unterkünfte zur Verfügung. Zum Vergleich: Im Oktober sind es noch 978. Unterkünfte, die noch frei sind, sind entweder sehr teuer, sehr dezentral gelegen – oder beides. Wie zum Beispiel das „Privatzimmer in Michendorf“, das eigentlich nur eine Matratze mit einer Markise darüber ist und knapp 28 Euro pro Nacht kostet. Alternativ gibt es noch ein kleines Apartment in der Nähe des Kurfürstendamms für knapp 170 Euro pro Nacht.
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