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Die letzte Generation hat am 21. Dezember die Spitze vom Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor abgesägt.

© dpa/Paul Zinken

Update

„Alles ist wieder schön“ : Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor leuchtet wieder nach Säge-Protest von Klimaaktivisten

Die kaputte Lichterkette wurde zwischenzeitlich repariert. Zwei Aktivistinnen der „Letzten Generation“ sägten am Mittwoch mithilfe einer Hebebühne die Spitze ab.

| Update:

Der Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor in Berlin kann wieder erstrahlen. Die kaputte Lichterkette sei repariert, sagt Francesco Mazuhn vom Veranstalter am Donnerstag. „Alles ist wieder schön.“

Am Mittwochnachmittag war der Baum dunkel geblieben. Hintergrund war eine Aktion von Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“. Die hatten am Mittwochmorgen den wohl meistfotografierten Weihnachtsbaum des Landes am Brandenburger Tor abgesägt. In einer Pressemitteilung bekannte sich die Gruppe zu der Tat.

Nach Angaben der Gruppe waren zwei Aktivistinnen mit einer Hebebühne zum Wipfel der 15 Meter hohen Nordmanntanne auf dem Pariser Platz hinaufgefahren.

Mit einer Handsäge trennten sie demnach die oberen zwei Meter vom Rest des Baums. Auf einem an der Hebebühne angebrachten Transparent war zu lesen: „Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaums.“

Die Polizei ist vor Ort.
Die Polizei ist vor Ort.

© Letzte Generation

„Wir sehen in Deutschland bisher nur die Spitze der darunter liegenden Katastrophe“, erklärte nach Angaben der Gruppe die an der Aktion beteiligte Aktivistin Lilli Gomez.

„Während ganz Deutschland die Woche damit verbringt, die besten Geschenke aus den größten Läden zu besorgen, fragen sich andere, woher sie ihr Wasser zum Trinken bekommen, nachdem Dürren und Fluten ihre Ernte vernichtet haben. Der Klimakollaps in Deutschland steht vor der Tür und die Bundesregierung macht keinerlei Anstalten uns zu schützen.“

Polizei ging von Routinemaßnahme aus

Die Polizei bestätigte dem Tagesspiegel, dass gegen 9.20 Uhr zwei Personen mit einer Hebebühne zur Spitze des Baumes hinaufgefahren waren und diese gekappt hatten. Auf dem Pariser Platz waren zu diesem Zeitpunkt ohnehin Polizeibeamte vor Ort, die für den Raumschutz gegen Klimaaktivisten eingesetzt waren. Wie eine Sprecherin sagte, seien die Beamten jedoch davon ausgegangen, dass es sich um eine Routinemaßnahme an dem Weihnachtsbaum handle.

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Sowohl die Hebebühne als auch die Personen selbst seien zunächst unauffällig gewesen. Erst als die beiden Aktivistinnen an der Baumspitze waren, hätten sie ihre Westen der „Letzten Generation“ und ein Banner herausgeholt. Es sei aber nicht möglich gewesen, die Frauen sofort herunterzuholen. Nachdem sie die Baumspitze gekappt haben, seien sie wieder heruntergekommen. Die Beamten haben sie dann laut Sprecherin festgesetzt und die Personalien aufgenommen. Am Ende seien sie wieder freigelassen worden. Ermittelt wird wegen Sachbeschädigung. Die Einsatzkräfte hätten entschieden, „sich und die Tatverdächtigen nicht durch ein Eingreifen, insbesondere in die Fahrzeugtechnik, in Gefahr zu bringen“, schrieb die Polizei am Mittwoch auf Twitter.

Als direkte Folge der Aktion blieb der Weihnachtsbaum am Mittwochabend dunkel - die Lichterkette ist kaputt. Sie soll am Donnerstag repariert werden, wie Francesco Mazuhn vom Veranstalter am Mittwochabend sagte. Es müsse jedoch zunächst eine Hebebühne besorgt werden, um den Schaden beheben zu können. Zuvor hatte der RBB berichtet.

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Als „sinnfrei“ kritisierte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin die Aktion am Mittwoch: „Es muss höhere Wissenschaft sein, wenn man denkt, dass man mit dem Absägen der Spitze eines Weihnachtsbaumes etwas Sinnvolles gegen den voranschreitenden Klimawandel unternimmt“, sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro laut einem Tweet.

Sponsor des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor ist seit 2015 der Strom- und Gasanbieter Lekker Energie, der sich nach eigenen Angaben um den Transport des Baumes aus Thüringen sowie die Aufstellung und Beleuchtung der Tanne kümmert.

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„Wir können die Sorgen nachvollziehen, die sich Menschen um die Folgen des Klimawandels machen und deshalb für mehr Klimaschutz protestieren. Auch wir als Energieunternehmen stehen vor der Herausforderung, den Anforderungen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit gerecht zu werden“, teilte Josef Thomas Sepp, Sprecher der Geschäftsführung von Lekker Energie, mit. „Dennoch bedauern wir diese Aktion. Der Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor soll zur Weihnachtszeit Freude bereiten und ein Symbol für Hoffnung und Frieden sein.“

Weitere Aktionen von Klimaaktivisten in Berlin waren der Polizei am Mittwoch nicht bekannt. In München protestierte die „Letzte Generation“ nach eigenen Angaben in der Nähe des Ostbahnhofs.  (mit dpa)

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