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Künstlerische Freiheit. Die Gewinner suchen in literarischen Traditionen des Judentums nach Bezügen zum Hier und jetzt.

© Michael Romacker

Berliner Preis „The Power of the Arts“: Jury ehrt Kulturschaffende im Einsatz für eine diverse Gesellschaft

Der Preis „The Power of the Arts“ prämiert Künstler und Kulturschaffende, die bewusst zu einer offenen Gesellschaft beitragen. Die Jury ist bewusst divers besetzt.

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Die Jury des Preises „The Power of the Arts” ist bewusst divers besetzt. Schließlich geht es darum, Kunst- und Kulturprojekte zu fördern, die mit ihrer Transformationskraft zur Gestaltung einer vielfältigen und offenen Gesellschaft beitragen.

Am Donnerstag werden die Gewinner im Rahmen einer Gala in den Bolle-Festsälen in Moabit ausgezeichnet. Neu in der Jury waren diesmal die Autorin Mirna Funk und die Schauspielerin Benita Sarah Bailey.

200 000
Euro Preisgeld werden bei der Verleihung verteilt.

Schon länger dabei sind die Unternehmerin Diana Kinnert, die Ballettdirektorin am Friedrichstadtpalast, Alexandra Georgieva, die Aktivistin Kübra Gümüsay, der Leiter Kultur der Konrad-Adenauer-Stiftung Hans-Jörg Clement und der Rapper Samy Deluxe. Die vier Gewinnerprojekte können sich über insgesamt 200.000 Euro freuen. In diesem Jahr steht Berlin im Mittelpunkt, denn drei der vier Sieger sind hier ansässig.

Es handelt sich zum Beispiel um das Jüdische Zentrum Synagoge Fraenkelufer e.V., das die literarische Tradition des Judentums zur Grundlage für neue künstlerische Interpretationen im Hier und Jetzt macht.

Lebenswelten afghanischer Künstlerinen

Mit dabei ist auch Polyrama, ein neues Museum für Lebensgeschichten, das unter dem Titel „ÜberLeben“ Geschichten, die von Krisen und deren Überwindung aus den Perspektiven marginalisierter Gruppen handeln, der Allgemeinheit zugänglich macht. Auch die Zeitgenössische Oper Berlin wird mit „Life After Life – The Female Voice of Afghanistan“ prämiert.

Das Filmprojekt gibt Einsichten in die Lebenswelten afghanischer Künstlerinnen. Es zeigt, wie sie in ihrer Heimat gelebt und gewirkt haben, erzählt von ihrer Flucht nach der Machtergreifung der Taliban und ihrem Neuanfang in Deutschland.

„Glaubwürdige und praktizierte Diversität sollte sich auf allen Ebenen von Unternehmen und Organisationen wiederfinden“, meint die Schauspielerin Benita Bailey.

Der Preis wurde von der Philip Morris GmbH als Reaktion auf die Fluchtbewegungen 2015 initiiert und will soziales Miteinander, friedvolles Zusammenleben und die Integration und Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen fördern.

Inklusives Kunstprojekt

Seit der Gründung in Zusammenarbeit mit der International Giving Foundation des Deutschen Stiftungszentrums, dem Netzwerk Junge Ohren und der Boros-Kreativagentur sind weitere Herausforderungen hinzugekommen, darunter die Corona-Pandemie. Deshalb werden bei der diesjährigen Gala auch gleich drei Jahrgänge ausgezeichnet.

Unter den früheren Berliner Gewinnern sind „Sexability“, ein inklusives Film- und Kunstprojekt, in dem sich Künstler:innen mit der Vielfalt von Sexualität befassen sowie Baynata & Fann, die erste arabischsprachige Bibliothek in der Stadt, die in Zusammenarbeit mit einem digitalen Kunst- und Kulturmagazin Räume der Begegnung schafft.

Auch das Projekt „MeetKinoMobil“, das geflüchteten jungen Frauen in Gemeinschaftsunterkünften über Kino- und Filmworkshops den Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht, wird diesmal vor geladenen Gästen mit ausgezeichnet.

Es geht dabei nicht allein um die finanzielle Förderung, obwohl die gerade bei kleineren Projekten natürlich hochwillkommen ist. Wichtig ist sowohl den Initiatoren des Preises wie auch den Gewinnern die öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Anliegen.

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