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Durch den städtischen Wärmeinseleffekt ist Berlin besonders von Hitze betroffen.

© dpa/Wolfgang Kumm

Berlin wetterfest machen: Aktionsbündnis startet Info-Kampagne gegen Hitze

Der Hitze fallen jedes Jahr viele in der Region zum Opfer. Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, hat sich das Aktionsbündnis Hitzeschutz eine Flyer-Aktion ausgedacht.

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Wegen der Hitze kippen in Berlin jedes Jahr Hunderte Leute um, insbesondere vorerkrankte und ältere, schwangere und wohnungslose Menschen sind gefährdet. Rund 1600 Hitzetote gab es in den Jahren zwischen 2018 und 2021 in Berlin und Brandenburg.

„Die Klimakrise ist in Berlin angekommen“, sagte Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) am Montag auf der Pressekonferenz des Aktionsbündnisses Hitzeschutz Berlin. Dieses hatte sich im vergangenen Jahr gegründet, um die Hauptstadt hitzefest zu machen. Nachdem das Bündnis 2022 Hitzeschutzpläne für verschiedene Sektoren des Gesundheitswesens vorgestellt hatte, kündigte es in diesem Jahr eine Aufklärungskampagne an.

Info-Flyer und eine Viertelmillion Postkarten „mit heiteren Motiven“ sollen unter anderem in Apotheken und bei den Berliner Tafeln ausgelegt werden. Darauf stehen zum Beispiel die Tipps, viel Wasser zu trinken und helle, luftige Sachen zu tragen.

Für den Hitzeschutz brauchen wir alle Bürger, das ist eine solidarische, gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Peter Bobbert, Präsident der Berliner Ärztekammer

Dass jedes Jahr so viele Menschen in Berlin an Hitze sterben, sei ein Skandal, sagte Peter Bobbert, Präsident der Berliner Ärztekammer. Dies betreffe vor allem Alleinstehende, Einsame und Menschen am gesellschaftlichen Rand. Als potenziell tödliche Gefahr sei Hitze deshalb kaum präsent in den Köpfen der Bevölkerung. „Für den Hitzeschutz brauchen wir alle Bürger, das ist eine solidarische, gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

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Über die Flyer-Aktion hinaus kündigte Czyborra an, kühle Räume in der Stadt einrichten zu wollen. Wie diese aussehen sollen und wann mit ihnen zu rechnen sei, liege in der Hand der Bezirke, sagte sie. Die Senatorin nannte die Stadtteilbibliothek Buch als Beispiel.

Auf die Frage, wie sie zu einem Hitzefrei für Berufstätige stehe, hielt sich Czyborra zurück: Die Arbeitswelt müsse fit werden für die Hitze, nicht alle könnten einfach freimachen – Pflegekräfte zum Beispiel –, aber eine Diskussion darüber finde sie grundsätzlich „spannend“.

Martin Herrmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit, sagte, die meisten Betriebe hätten sich noch nicht mit Hitzeschutz beschäftigt.

Das Gesundheitswesen ist da offenbar weiter. Ärztekammerpräsident Bobbert beurteilte die Kampagne von vergangenem Jahr als Erfolg: Hatte 2022 nur ein Krankenhaus einen Hitzeschutzplan, habe diesen heute jede Klinik.

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