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Gelände der Bockbrauerei in Kreuzberg (Bergmannkiez)

© Tchoban Voss Architekten/Bonanni Gesellschaft von Architekten mbH/Bauwert AG

„Neue Bockbrauerei“ in Berlin-Kreuzberg : Berlinovo kauft Apartments von der Bauwert AG

Der Immobilienentwickler Bauwert hat weitere Teile des Projektes „Neue Bockbrauerei“ in Berlin-Kreuzberg an ein landeseigenes Wohnungsunternehmen veräußert. Die Abwicklung erfolgt als Asset Deal.

Stand:

Die Bauwert AG hat im Rahmen eines Forward- oder Asset-Deals ein Wohngebäude ihrer Projektentwicklung „Die Neue Bockbrauerei“ sowie eine Gewerbefläche im Erdgeschoss in Berlin-Kreuzberg an die landeseigene Berlinovo veräußert. Dies teilte die Bauwert AG am Montag mit. Das Gebäude hat eine Wohn- und Nutzfläche von circa 3460 Quadratmetern. Es umfasst 25 geförderte Wohnungen sowie fünfzig Apartments für Beschäftigte des Landes Berlin.

Bereits vor Weihnachten war bekannt geworden, dass die Bauwert AG Bürogebäude in ihrer Quartiersentwicklung „Neue Bockbrauerei“ in Kreuzberg an die landeseigene Berliner Bodenfonds GmbH verkauft. Die 10.500 Quadratmeter Fläche soll die Berliner Landesverwaltung langfristig nutzen. Die Fertigstellung der Wohn- und Gewerbeflächen ist für Ende 2026 geplant. Auch dieser Ankauf fand als Asset Deal statt. Laut Cushman & Wakefield, einem US-amerikanischen Gewerbeimmobilien-Beratungs- und Maklerunternehmen, war dies die größte Bürotransaktion des Jahres 2024.

 

Die Quartiersentwicklung basiert auf den Planungen von Tchoban Voss Architekten. Das gesamte Areal zwischen der Fidicinstraße 3 und der Schwiebusser Straße 14-16 wird eine Nutzfläche von rund 31.000 Quadratmeter haben. Sie bieten mit Büroflächen, Wohnungen, einer Kita sowie Raum für das kiezansässige Gewerbe und Künstlerateliers.

Berlinovo entstand 2012 aus der 2006 gegründeten BIH Berliner Immobilien Holding GmbH und ihren Tochtergesellschaften. Das Unternehmen ist eine Beteiligung des Landes Berlin. Im Bestand von Berlinovo befinden sich 180 Objekte. Gesamtheitlich (bundesweit) managt das Unternehmen rund 31.300 Mieteinheiten mit einer Gesamtfläche von rund 2,4 Millionen Quadratmetern Mietfläche und einer Jahressollmiete von rund 262 Millionen. Euro. Darunter befinden sich rund 19.700 Wohnungen, 10.000 Apartments und 1600 Gewerbeeinheiten (Stand Ende 2023).

Das Land Berlin hatte im November 2024 eine Bundesratsinitiative mit dem Ziel angekündigt, ein Steuerschlupfloch für Immobilienkonzerne zu schließen. Konkret geht es darum, sogenannte Share Deals zu untersagen oder einzuschränken. Bei dem aktuell bekannt gewordenen Geschäft handelt es sich nicht um einen Share Deal. Es wechseln nicht Unternehmensanteile den Besitzer, sondern Immobilien.

„Mit dem Forward Deal erwirbt die Berlinovo ein Grundstück mit einer Bauverpflichtung des Verkäufers“, sagte ein Sprecher der Berlinovo auf Anfrage. „Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Asset-Deal und es wird Grunderwerbsteuer geleistet.“ Wenn das landeseigene Unternehmen Berlinovo Share Deals abschließe, was in den meisten Fällen vom Verkäufer vorgegeben werde, erfolgte dies bisher durch Ankauf von 100 Prozent der Gesellschaftsanteile, was auch zu voller Grunderwerbsteuer führe.

Die nun an die Berlinovo veräußerten Flächen basieren auf den Planungen von Bonanni Gesellschaft von Architekten mbH, die gemeinsam mit dem Büro Tchoban Voss das neue Quartier konzipiert hatte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

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