
© Dominik Butzmann/ Bearbeitung: Tagesspiegel
Berlin kann Zukunft – wenn es sich nicht selbst ausbremst: Der Fachkräftemangel wird zur Achillesferse der Hauptstadt
Jeannine Koch vom medianet berlinbrandenburg wünscht sich, dass die Verwaltung auch auf Englisch kommuniziert. Berlin muss attraktiver für internationales Fachpersonal werden.

Stand:
Deutschland befindet sich inmitten eines drastischen demografischen Wandels, gepaart mit einem Rückwärtstrend in der Geburtenrate. Dies hat bereits heute Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und wird bis 2036 einen massiven Fachkräftebedarf nach sich ziehen. Berlin tut also gut daran, sich weiterhin stark als Innovationsstandort Nummer 1 zu positionieren und in seine Zukunftsindustrien und Innovationsstandorte zu den relevanten Themen wie Gaming, Creative Technologies, Künstliche Intelligenz, Media-, Deep- und FinTech, Robotik & Automation, Cyber-Security, Med-, Clean-, Prop- und SpaceTech und viele weitere Zukunftsfelder mehr zu investieren.
Umso spannender und wichtiger ist es aktuell zu beobachten, dass in den letzten Monaten und Jahren zum einen öffentlich unterstützte Initiativen wie das entstehende House of Games, das es sogar als Vorhaben in den Berliner Koalitionsvertrag geschafft hat, und St3am die Hauptstadtregion bereichern – ebenso wie HoFT.Berlin, K.I.E.Z., Unite und Urban Tech Republic als PPP.
Hindernisse aus dem Weg räumen
Zum anderen erscheinen privat finanzierte Standorte wie Merantix und der derzeit entwickelte Industrie 4.0- und Innovationsstandort NLND in Neukölln auf der Berliner Landkarte, die allesamt als Wegweiser in die Zukunft dienen. Berlin bleibt dadurch weiterhin ein Magnet, der Kreative, Start-ups sowie innovationsgetriebene Menschen aus aller Welt anzieht.
Jetzt gilt es nur noch einige Hürden beim „Onboarding“ der notwendigen Fachkräfte zu nehmen, den Wohnungsbau zu beschleunigen und/oder Umwidmungen von Gewerbeflächen zum Beispiel für Studentenwohnheime zu ermöglichen, die Verfahren rund um Visa-Ausstellung, Anerkennung von Studienleistungen und Ausbildungsnachweisen zu beschleunigen und die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kita- und Schulplätze nach und nach zu erhöhen.

© Getty Images/iStockphoto/Vasyl Dolmatov
Nicht zuletzt müssen natürlich auch die Ausbildungen und Studiengänge an die zukünftigen Anforderungen angepasst werden. Wenn die Verwaltung dann noch mindestens Englisch als weitere Sprache anbietet, dann sehe ich eine prosperierende Zukunft für Berlin.
Und eines meiner persönlichen Ziele für die Zukunft ist es, eine noch stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit untereinander zu erreichen – auch mit den vielen großartigen Initiativen und Institutionen, die hier nicht erwähnt sind! Denn wir haben im Wesentlichen alle ein gemeinsames Ziel: Berlin als attraktiven Wirtschafts-, Wissenschafts- & Forschungs-, Arbeitgeber*innen- sowie Kreativ- und Innovationsstandort stark zu machen. So, let´s Unite!
In dieser Kolumne kommentieren führende Köpfe der Berliner Wirtschaft die aktuelle politische Lage.
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