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Ein Ärztestreik in den Berliner Vivantes-Kliniken 2014.

© dpa / Paul Zinken

Berliner Kliniken mit 13.000 Betten: In diesen Krankenhäusern starten die Ärzte ihre Tarifrunden

Die Pflegekräfte bereiten Warnstreiks vor, auch der Marburger Bund fordert nun höhere Löhne. In Berlin verhandelt die Ärztegewerkschaft über Kliniken mit 13.000 Betten.

Die Berliner Krankenhäuser kommen nicht zur Ruhe. Neben angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Dienst, an denen sich wohl erneut Pflegekräfte der landeseigenen Kliniken von Vivantes und Charité beteiligen werden, starten die Ärzte eigene Tarifrunden.

Nach Tagesspiegel-Informationen betreffen die Verhandlungen in den nächsten zehn Monaten fünf Krankenhausketten mit insgesamt fast 13.000 der 22.500 Klinikbetten der Stadt.

Während Pflegekräfte sowie das Reinigungs- und Küchenpersonal eher in Verdi organisiert sind, einem Verband des Deutschen Gewerkschaftsbundes, gehören die angestellten Ärzte meist dem unabhängigen Marburger Bund (MB) an. In den meisten Kliniken ist mindestens die Hälfte der Mediziner dem MB beigetreten.

6000
Betten haben allein die landeseigenen Vivantes-Kliniken

Derzeit verhandelt der MB im Unfallkrankenhaus, dem bekannten UKB in Berlin-Marzahn mit circa 700 Betten, sowie zu den zwei Helios-Kliniken in Zehlendorf und Buch mit insgesamt 1500 Betten. Im Sommer startet die Medizinergewerkschaft schon die Tarifrunde in den Berliner DRK-Kliniken mit rund 1500 Betten, deren große Krankenhäuser sich in Westend, Wedding und Köpenick befinden.

Mit dem Jahreswechsel folgen dann auch noch Verhandlungen in den Vivantes-Kliniken, die stadtweit 6000 Betten betreiben, und in der Charité, die in Steglitz, Wedding und Mitte insgesamt über fast 3300 Betten verfügt.

In all den Tarifrunden soll es um höhere Löhne und verlässlichere Schichtpläne gehen. Ein Sprecher des Marburger Bundes bestätigte dies. Erst im Herbst 2022 hatten sich die Ärztegewerkschaft und der Charité-Vorstand auf einen Tarifvertrag geeinigt, wonach die Hochschulmediziner höhere Löhne erhalten sollen, zudem waren andere Schichtpläne geplant. Die Laufzeit des Tarifvertrags wurde allerdings bewusst sehr kurz gehalten.

Sollten Stationen wegen etwaiger Arbeitsniederlungen geschlossen werden müssen, informieren die Kliniken zuvor die Patienten darüber. Notfälle werden auch während eines Streiks versorgt, planbare Behandlungen jedoch mitunter um Wochen verschoben.

Während im UKB über einen Haustarif gesprochen wird, verhandelt der MB bundesweit mit der privaten Helios-Kette, an deren bundesweiten Konzerntarif auch die zwei Kliniken in Berlin gebunden wären. Die DRK-Kliniken wiederum werden von der gemeinnützigen Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes betrieben, für die ein eigener Tarifvertrag gilt. Der Vivantes-Konzern und die Universitätsklinik gehören dem Land.

Für diese beiden Konzerne gilt auch der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVÖD), für dessen neue Lohnhöhen derzeit die in Verdi organisierten Pflegekräfte kämpfen. Vivantes und Charité müssen in diesem Fall das bundesweite Ergebnis der TVÖD-Verhandlungen abwarten.

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