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Das Logo für den neuen Chatbot der Berliner Wirtschaftsverwaltung.

© CONVIS Consult & Marketing GmbH

Chatbot für die Berliner Wirtschaft gestartet: Ehrlich, europäisch und nicht manipulierbar

Ein cooler Name für ihren neuen KI-Assistenten ist der Wirtschaftssenatorin nicht eingefallen, aber dafür ist er vertrauenswürdiger als beispielsweise ChatGPT.

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So freundlich bedient zu werden, egal zu welcher Uhrzeit, ist nicht immer selbstverständlich in der Berliner Verwaltung. Bei „DIWI“, dem neuen Chatbot der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, ist Freundlichkeit Gesetz. Allerdings sind die Antworten dann doch etwas zu schematisch, um wirklich ein Gefühl menschlicher Kommunikation zu erzeugen.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) stellte DIWI am Montag im Innovationscampus von Philip Morris, „NLND – Neuland Berlin“ in Neukölln vor. DIWI ist mehrsprachig und leitet den Nutzer an die Stellen weiter, die für sein Anliegen relevant sind. In der aktuellen Pilotphase sind die Entwickler von Convis-Consult & Marketing für kritisches Feedback dankbar.

DIWI-Chatbot

© CONVIS Consult & Marketing GmbH

„Hallo! Sehr gut, dass Sie sich vorab informieren. Gerne helfe ich Ihnen dabei, die richtigen Informationen für die Eröffnung einer Spielhalle in Berlin zu finden“, erklärt DIWI – die Abkürzung steht eigentlich für Digitaler Wirtschaftsservice. Ersetzt man Spielhalle durch Restaurant, fällt das Intro fast identisch aus.

Aber es geht ja um die Inhalte, und die sind vertrauenswürdiger als beim großen Bruder ChatGPT. Der DIW-Chatbot greift nur auf ein kuratiertes Infopaket aus rund 10.000 Internetseiten der Berliner Verwaltung zu, von Partnern wie der Investitionsbank Berlin oder Berlin Partner beziehungsweise der Gründungsplattform der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) (2.v.l.) mit dem Entwickler-Team des DIWI-Chatbots.

© Thomas Loy

Auf der Gründungsplattform-App der KfW können Gründer den gesamten Prozess durchlaufen und digital erledigen. Die Online-Services der Berliner Ämter lassen sich mit dieser App direkt ansteuern, damit ist Berlin nach Angaben von Franziska Giffey allen anderen Ländern voraus: „Wir sind das erste Bundesland, das Unternehmensgründungen vollständig digital per App ermöglicht. Das ist nicht nur benutzerfreundlich, sondern spart auch wertvolle Zeit.“

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Amtsverfahren für Unternehmer und Fachkräfte sind bereits digitalisiert.

Fragt man DIWI Sachen, die ihn überfordern, spinnt er sich nicht einfach etwas zusammen, sondern gibt offen zu: Failed to fetch – auf Deutsch: Nichts gefunden. Alle Fragen und Antworten werden nach 60 Minuten gelöscht, das dient dem Datenschutz, verhindert aber auch, dass DIWI sich die Antworten zu einfach macht. Der Chatbot basiert auf einem KI-Modell von Google, die Daten würden aber ausschließlich in europäischen Rechenzentren verarbeitet, versichern die Entwickler.

Die Gewerbeämter der Bezirke sollen im nächsten Jahr komplett digital aufgestellt werden, kündigte Giffey an. Das Bezahlen mit Paypal soll schon ab Januar überall möglich sein. Das An- und Abmelden von Gewerbe funktioniert schon länger digital. Auch die Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte würden zunehmend digital angeboten und auch nachgefragt. Insgesamt seien bereits 459 behördliche Verfahren für Fachkräfte, Selbstständige, Unternehmer und Gewerbetreibende digital im Angebot.

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