
© Verbraucherzentrale Berlin | Bearbeitung: Tagesspiegel
Deep Fakes im Internet: Der Menschenverstand ist besser als ein KI-Detektor
Glauben Sie nicht alles, was an Informationen im Netz herumkreucht. Unser Autor rät: Lieber zweimal hinsehen. Und: „Was zu schön ist, um wahr zu sein, ist meistens Fake.“

Stand:
Christian Sievers kündigt im „Heute Journal“ einen Beitrag an, wie man mit „minimalen Investitionen große Geldsummen verdienen“ kann. Dr. Eckart von Hirschhausen wirbt für Medizinprodukte gegen alles Mögliche – superwirksam!
Das Problem in beiden Fällen: Die Empfehlungen sind Fake. Das hat mir Dr. Eckart von Hirschhausen in einem Gespräch bei einem Empfang des Tagesspiegels noch mal sehr deutlich in Erinnerung gerufen. Er ist genervt davon, dass mit seinem Gesicht auf Social Media für Medikamente geworben wird.
Die KI ermöglicht mittlerweile täuschend echte Videos mit Prominenten, die dort Dinge sagen oder tun, die nichts mit ihnen zu tun haben. Menschen vertrauen Prominenten, dafür gibt es verschiedene Gründe. Sie sind kulturelle Vorbilder, wir fühlen (para-)soziale Beziehungen und sie sind durch ihren Status vertrauenswürdig. Das macht sie neben der Politik zu einem lohnenden Ziel für Fakes.

© dpa/-
Im besten Fall kaufen Menschen nutzlose Dinge, im schlimmsten Fall werden sie um ihr Geld betrogen oder erleiden gesundheitlichen Schaden. Die Politik hat das Thema erkannt, tut sich aber schwer mit der Regulierung.
Plattformen wie Instagram tun aktiv wenig. Klagen laufen, der Instanzenweg kann sich ziehen. Aber niemand muss auf Fakes reinfallen, auch wenn diese immer besser werden. Ungewöhnliche Mimik, Stimmlage oder obskure Webseitenadressen sind gute Indizien. Und: Was zu schön ist, um wahr zu sein, ist meistens Fake.
Medikamente, die in zwei Tagen Blutbahnen „freipusten“, gibt es nicht. Exorbitante Renditen ohne Risiko auch nicht. Und zehn Kilo in zehn Tagen schon gar nicht. Achten sie darauf, wohin die Clips verlinken und checken Sie Infos über seriöse Quellen gegen!
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