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Die Degewo hat das Krisenjahr 2022 für Zukäufe genutzt.

© Imago/Schöning

Degewo-Bilanz für 2022: Wohnungsbestand deutlich erweitert

Die größte städtische Wohnungsbaugesellschaft in Berlin hat vergangenes Jahr mehr als 900 Millionen Euro investiert – damit stieg auch die Verschuldung weiter an.

Die Degewo ist trotz Ukraine-Krieg und Inflation 2022 deutlich gewachsen. Die größte landeseigene Wohnungsbaugesellschaft erhöhte ihren Bestand im vergangenen Jahr um 3256 Wohnungen auf insgesamt 79.326, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresabschluss hervorgeht. „Wir sind gut durch dieses schwierige Geschäftsjahr gekommen und konnten unseren Wachstumskurs planmäßig fortsetzen“, erklärte Degewo-Vorstandsmitglied Christoph Beck.

2189 Wohnungen hat die Degewo von der Vonovia erworben, diese Wohnungen hatte das Unternehmen wegen der Fusion mit dem Konzern Deutsche Wohnen dem Senat angeboten. Die Durchschnittsmiete kletterte auf 6,48 Euro pro Quadratmeter, in neu errichteten Wohnungen lag sie bei 8,88 Euro. Die Hälfte der Neubauwohnungen wird als Sozialwohnraum für 6,50 Euro kalt angeboten.

3,6
Milliarden Euro beträgt die Verschuldung der Degewo.

Das Unternehmen investierte 271 Millionen Euro in den Neubau und 663 Millionen Euro in den Ankauf von Wohnungen. 25 Millionen Euro wurde für energetische Sanierungen ausgegeben.

Die Umsatzerlöse vor allem aus Mieten kletterten 2022 von 531 auf 576 Millionen Euro. Der Gewinn stieg leicht auf 109 Millionen Euro. Prognostiziert hatte das Unternehmen nur 78 Millionen Euro. Der Anstieg von Zins- und Personalkosten sei nicht so hoch ausgefallen wie erwartet, erklärte das Unternehmen.

Rund eine Milliarde Euro an neuen Krediten hat die Degewo 2022 aufgenommen, mehr als das Doppelte von 2021. Die Verschuldung stieg auf 3,6 Milliarden Euro, das Anlagevermögen auf 5,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist nun mit 705 Euro pro Quadratmeter Wohnraum verschuldet, 2021 lag diese Kennzahl noch bei 598 Euro.

Damit lag die Degewo über einer Vorgabe des Senats, was die Verschuldung anbelangt. Die Gesamtverschuldung erreichte 61 Prozent des Verkehrswerts des Wohnungsbestandes, angestrebt wird eine Zahl unter 50 Prozent. Beim Schuldendienst hielt die Degewo allerdings den Zielwert des Senats ein. Im Kreditrating von Standard & Poor’s wird die Degewo weiterhin mit A+ bewertet.

Dieses Jahr will das Unternehmen insgesamt 272 Millionen Euro für Ankauf und Neubau von Wohnungen ausgeben. Bis 2027 plant die Degewo weitere 5800 Wohnungen zu bauen oder zu erwerben.

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