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Durchbruch in den Verhandlungen bei Stadler: Warnstreiks beim BVG-Zulieferer vorerst abgewendet
Der Standort in Berlin-Pankow scheint gerettet – doch die Einigung mit der IG Metall steht noch aus. Zuvor hatte die Gewerkschaft dem Zugbauer ein Ultimatum gestellt.
Stand:
Der Schweizer Zugbauer Stadler hat sich bereit erklärt, eine Standortgarantie für sein Werk in Berlin-Pankow zu geben – unter der Maßgabe, dass es zu einer Gesamteinigung mit der Gewerkschaft IG Metall kommt. Nun verhandeln die Tarifparteien über die Bedingungen der Garantie. Wahrscheinlich ist, dass die 1700 Beschäftigten auf einen Teil ihres Lohns verzichten müssen.
Die Gewerkschaft hatte der Geschäftsführung zuvor ein Ultimatum gestellt. Sollte sie sich bis Dienstagabend, 11. März, nicht für den Standort und eine Beschäftigungsgarantie aussprechen, werde man zu Streiks aufrufen. Diese sind jetzt vorerst abgewendet.

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Ende Februar hatte die Geschäftsführung in einer Betriebsversammlung verkündet, dass sie am Standort Berlin harte Maßnahmen ergreifen müsse, um nicht den Anschluss an die internationale Konkurrenz zu verlieren. Im Ernstfall hätte dies Stellenabbau und eine Teilschließung bedeutet. Die Belegschaft versammelte sich daraufhin mehrfach, auch die Landespolitik schaltete sich ein.
Jan Otto, Erster Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, kündigte an, mit Stadler einen Zukunftstarifvertrag abschließen zu wollen. Gewerkschaften gehen diesen Weg, wenn Unternehmen auf einen Strukturwandel reagieren und Werke schließen oder Beschäftigte entlassen wollen. Otto sagte, man werde „den Druck hochhalten, denn klar ist, dass ohne feste Zusagen für eine Zukunft von Stadler in Berlin, auch keine Einigung zustande kommen wird.“
Die Geschäftsführung von Stadler Deutschland zeigte sich ebenfalls erfreut über den näher rückenden Kompromiss.
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