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Ein Thermostat zeigt auf 3.

© dpa/Hendrik Schmidt

Fernwärme-Preise bleiben dieses Jahr stabil: Berliner Wärme kauft Brennstoffe langfristiger ein

Zum 1. März ändern sich die Berechnungsformeln für den Fernwärmepreis, aber nicht der Preis selbst. Die Berliner Wärme (BEW) rechnet auch für 2026 nicht mit gravierenden Preisänderungen.

Stand:

In den Berliner Tageszeitungen, auch im Tagesspiegel, gab es am Freitag ungewöhnlichen Lesestoff: Per Anzeige gab die Berliner Wärme (BEW) die Änderung ihrer „Preisänderungsklauseln“ bekannt. Dazu ist sie gesetzlich verpflichtet, weil sich das Unternehmen nach dem Ausstieg aus dem Vattenfall-Konzern neu aufgestellt hat.

Die Preisänderungsklauseln stellen eine mathematische Berechnung dar, die anhand von Indizes wie dem durchschnittlichen Gaspreis, den Fixkosten eines Unternehmens sowie den Beschaffungskosten für Brennstoffe den Fernwärmepreis für die Kunden bestimmt.

Weil die BEW nach der Trennung von Vattenfall neues Personal einstellt, eine eigene Beschaffungsabteilung aufbaut und ihre Beschaffungspraxis verändert, müssen auch die Klauseln für die Preisberechnung angepasst werden. Die Anpassung zum 1. März soll sich aber frühestens zum 1. Januar 2026 auf die Preise auswirken, erklärt die BEW.

Wenn sich an den Energiemärkten keine größeren Veränderungen ergeben, sollte die neue Preisänderungsklausel auch 2026 zu stabilen Fernwärmepreisen für unsere Kunden führen.

Uwe Scharnweber, BEW-Vertriebsleiter

„Wir sind schon jetzt dabei, für das Jahr 2026 Brennstoffe einzukaufen und den von uns erzeugten Strom zu verkaufen. Wenn sich an den Energiemärkten keine größeren Veränderungen ergeben, sollte die neue Preisänderungsklausel auch 2026 zu stabilen Fernwärmepreisen für unsere Kunden führen“, erklärt BEV-Vertriebsleiter Uwe Scharnweber.

Im Gegensatz zum Vattenfall-Konzern, der Brennstoffe vor allem kurzfristig an den Spotmärkten beschaffte, kauft die BEW Gas oder Kohle längerfristig ein. Auch die Vermarktung des in den Gaskraftwerken der BEW erzeugten Stroms erfolge künftig frühzeitig..

Die Fernwärmeleitungen sollen in Berlin weiter ausgebaut werden.

© imago/Jürgen Ritter

Damit soll das Risiko von Preisspitzen bei der Beschaffung verringert und Preisentwicklungen für die Verbraucher planbarer werden. Statt einer vierteljährlichen Preisanpassung wie bei Vattenfall sollen die Fernwärme-Preise nur noch einmal im Jahr verändert werden.

Der für die Fernwärme wichtige Gaspreisindex wird ab März durch einen vom Statistischen Bundesamt ermittelten Wärmepreisindex ersetzt, der ist laut BEW vom Bundesgerichtshof bestätigt und insgesamt „breiter aufgestellt“.

Die BEW, vormals Vattenfall Wärme, ist im vergangenen Jahr als eigenständiges Landesunternehmen neu positioniert worden. Durch die Herauslösung aus den Vattenfall-Konzern-Strukturen müssen Personalabteilung, IT-Service und der Energiehandel nun eigenständig organisiert werden. Dadurch erhöht sich noch bis 2026 die Zahl der Mitarbeiter bei BEW.

In Berlin versorgt die BEW rund 1,4 Millionen Wohnungen mit Fernwärme.

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