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Der Haupteingang des Helios-Klinikums Berlin-Buch.

© dpa/Tobias Kleinschmidt

Gleiche Arbeit, ungleicher Lohn: Helios-Therapeuten aus Buch streiken drei Tage lang

Im Zehlendorfer Emil-von-Behring-Krankenhaus im Westen Berlins verdienen Physio- und Ergotherapeuten besser als ihre Kollegen am Klinikum Berlin-Buch. Beide gehören zum privaten Helios-Konzern.

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Von Dienstag bis Donnerstag legen die Ergo-, Physio- und Kreativtherapeut:innen sowie die Logopäd:innen am Helios-Klinikum in Berlin-Buch für drei Tage die Arbeit nieder. Sie streiken dafür, genauso viel Geld zu erhalten wie ihre Kolleg:innen in anderen Häusern der privaten Klinikkette.

Am Emil-von-Behring-Krankenhaus in Zehlendorf, ebenfalls Teil der Helios-Gruppe, fallen die Therapeut:innen unter den Konzerntarifvertrag. Sie verdienen mitunter einige hundert Euro mehr im Monat. Dagegen hat die Tochtergesellschaft „Helios Therapie Ost“, bei der die Beschäftigten in Buch angestellt sind, bislang keinen Tarifvertrag. Laut der Gewerkschaft Verdi arbeiten dort 54 Beschäftigte. Vor einigen Jahren sollen es noch 80 gewesen sein.

Fachkräftemangel allerorten

Physiotherapeutin Jenny Preuß sagt: „Auch bei uns Therapeut:innen gibt es inzwischen Fachkräftemangel. Immer mehr Kolleg:innen wandern in andere Betriebe ab, wo die Arbeitsbedingungen mehr Wertschätzung ausdrücken. So können wir nicht ausreichend Kolleginnen und Kollegen finden, um die Patientenversorgung abzudecken.“

Eine Konzernsprecherin erklärt auf Anfrage, man stehe weiteren Verhandlungen „offen“ gegenüber. „Während des angekündigten Streiks der Mitarbeiter:innen ist die therapeutische Versorgung von Patient:innen im Rahmen einer Notdienstregelung geregelt, sodass eine entsprechende Patientenversorgung weiterhin durchgehend sichergestellt sein wird.“

Das Helios-Klinikum Berlin-Buch ist ein Maximalversorger im Nordosten der Hauptstadt. Eigenen Angaben zufolge versorgt der Standort mehr als 52.000 stationäre und 113.000 ambulante Fälle pro Jahr. In der DDR war das Städtische Klinikum Buch die größte medizinische Einrichtung des Landes. 2001 hatte Helios den Standort gekauft und aufwändig renoviert.

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