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Harte Zeiten im Milchgeschäft: Bio-Hersteller Gläserne Molkerei aus Brandenburg versucht den Neustart
Die Gläserne Molkerei kämpft mit Inflation und Kaufzurückhaltung. Kann ein neuer Markenauftritt mehr Kunden anziehen?
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Mit einem neuen Markenauftritt will der brandenburgische Milchprodukte-Hersteller Gläserne Molkerei wirtschaftlich wieder nach vorne kommen. Der neue Slogan: „Ehrlich Gut“. Die Bio-Molkerei, deren erster Betrieb 2010 in Münchehofe bei Berlin gegründet wurde, kämpft mit großen Herausforderungen.
„Mit ‚Ehrlich Gut‘ geben wir ein klares Versprechen: Qualität, Tierwohl und Nachhaltigkeit, die nachprüfbar und authentisch sind“, sagt der Geschäftsführer Rüdiger Fricke.
Eigentümer setzt auf Neustart
Seit August 2023 gehört die Gläserne Molkerei der börsennotierten Private-Equity-Gesellschaft Mutares, die das Unternehmen von der schweizerischen Emmi AG übernommen hat. Es ist das erste Engagement der Mutares-Holding in der Lebensmittelbranche.
Laut „Lebensmittelzeitung“ (LZ) erwirtschaftete die Molkerei seit 2022 Verluste. Die Schwierigkeiten resultieren demnach zum einen aus hohen Kosten, zum anderen aus der Kaufzurückhaltung der Kundschaft aufgrund der Inflation. Der letzte veröffentlichte Jahresabschluss des Unternehmens stammt aus dem Jahr 2021.
Mutares sieht sich als Spezialist für Unternehmensrettungen. „Wir konzentrieren uns auf die Übernahme von Mittelständlern, die mindestens 100 Millionen Euro Umsatz erzielen, ein etabliertes Geschäftsmodell haben und Verbesserungspotenzial bieten“, sagte Philippe Thömmes, Direktor bei Mutares, der LZ.
Dem LZ-Bericht zufolge stammen 59 Prozent des Umsatzes aus Trinkmilch, 26 Prozent aus Butter und elf Prozent aus Joghurt. Der klassische Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ist mit 62 Prozent der wichtigste Absatzkanal, gefolgt vom Discount (13 Prozent) und dem Biohandel (elf Prozent).
Mit dem neuen Markenauftritt will die Molkerei nach eigenen Angaben jüngere Kunden ansprechen und die Effizienz steigern. QR-Codes auf den Produkten sollen Informationen zu Herkunft, Produktionsweise und Tierwohl liefern und so Vertrauen schaffen. Ob diese Maßnahmen genügen, muss sich zeigen. Der Wettbewerb im Milchmarkt ist hart, die Margen für die Hersteller sind niedrig.
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