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Ein neu geborenes Baby.

© dpa/Waltraud Grubitzsch

Hebammenstudium an der Berliner Charité: Wohl kein Kahlschlag bei der Hebammenausbildung

Überraschung im Berliner Senat: Es wird offenbar doch nicht die Hälfte der Studienplätze für Hebammen gestrichen. Noch sind die Haushaltsberatungen aber nicht abgeschlossen.

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Berlins Universitätsklinikum Charité wird offenbar doch nicht die Hälfte seiner Studienplätze in der Hebammenkunde zusammenstreichen. Alle Plätze seien „gesichert“, teilte Marie Scharfenberg, Landesvorsitzende der Arbeitsgruppe „SPD Frauen Berlin“, dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ mit.

Die SPD-Abgeordnete Bettina König äußerte sich auf Tagesspiegel-Nachfrage vorsichtiger: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Plätze sichern können.“ Die Haushaltsberatungen gehen derzeit in die finale Phase.

Im Juli hatte der Tagesspiegel öffentlich gemacht, dass die Charité ab 2026 zahlreiche Studienplätze streichen wird. Demnach sollten ursprünglich zehn Prozent der Plätze in der Humanmedizin, 19 Prozent im Bachelor Gesundheitswissenschaften, 25 Prozent in der Zahnmedizin und 50 Prozent im Bachelor für angewandte Hebammenwissenschaft wegfallen.

Hintergrund der Maßnahmen ist der Sparkurs, den der Senat den landeseigenen Hochschulen vorschreiben will. Die Charité soll pro Jahr 22 Millionen Euro weniger an Zuschüssen für Forschung und Lehre erhalten.

Der Widerstand gegen die angedrohten Kürzungen war insbesondere unter Geburtshelferinnen groß. Zwar gehe die Geburtenrate in Berlin zurück, gleichzeitig stehe dem Land aber eine Pensionierungswelle bevor. Die Hebammen fürchten eine Versorgungslücke.

Seit 2020 ist die Hebammenausbildung in Deutschland vollständig akademisiert. An der Charité können sich Studierende seit Herbst 2021 in den Studiengang einschreiben. Ziel der Reform war es, den Beruf zu professionalisieren.

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