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Metallrohre liegen in einer Fertigungshalle eines Industriebetriebes.

© dpa/Martin Schutt

Konjunktur im ersten Halbjahr 2025: Industriefirmen treiben Berliner Wirtschaft an

Die Hauptstadtwirtschaft entwickelt sich deutlich besser als im Bundesdurchschnitt. Damit setzt Berlin seinen positiven Kurs fort.

Stand:

Die Berliner Wirtschaft hat sich im ersten Halbjahr dieses Jahres unter allen 16 Bundesländern am drittbesten entwickelt. Das meldet das Statistikamt Berlin-Brandenburg. Der Wert aller in der Hauptstadt produzierten Waren und Dienstleistungen ist demnach um 1,3 Prozent gestiegen. Es handelt sich um eine preisbereinigte Kennzahl, in der die Inflation berücksichtigt ist.

Insbesondere das Produzierende Gewerbe hat sich positiv entwickelt, und zwar in den Branchen Chemie, Pharma, Elektro und Maschinenbau. Damit trotzt die Hauptstadt dem Trend des Bundes: Aufgrund hoher Energiekosten, einer schwächelnden Automobilindustrie und der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump geht die Industrieproduktion insgesamt zurück.

Probleme in diesem Sektor führten dazu, dass das Bundes-BIP im ersten Halbjahr bei 0,0 Prozent Plus stagnierte. Berlin hingegen scheint seine Entwicklung des vergangenen Jahres fortzusetzen. 2024 ist die Wirtschaft bereits um 0,8 Prozent gewachsen.

Der Chef der Arbeitgebergruppe UVB (Vereinigung der Unternehmensverbände) Alexander Schirp teilt mit, die Zahlen „beachtlich“ zu finden, „zumal das Plus den Angaben zufolge zurückgeht auf eine gute Entwicklung der Industrie.“ Allerdings sehe er „noch keine breite Aufbruchstimmung“. Dazu entwickle sich der Arbeitsmarkt „zu dürftig“. Schirp spielt auf widersprüchliche Signale des Arbeitsmarkts an: Während die Arbeitslosigkeit kürzlich zugenommen hat, suchen Firmen weiter händeringend nach Fachkräften.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst das Wachstumspotential einer Volkswirtschaft und ihre Wertschöpfung. Über die Verteilung des Reichtums sagt es nicht aus. Um in der internationalen Konkurrenz nicht den Anschluss zu verlieren, muss jede Volkswirtschaft wachsen. Sonst droht die Negativspirale: Sinkt das BIP, bauen Unternehmen Arbeitsplätze ab und dem Staat entgehen Steuern.

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