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Das ICC im Westen Berlins.

© Tagesspiegel/Lydia Hesse

Konzeptverfahren fürs Berliner ICC: Weiter geht’s mit nur noch einem Bewerber

Wer darf das künftige Konzept für das ikonische Berliner Kongresszentrum ICC entwickeln? Der Senat hat einen Bewerber ausgewählt – aber offenbar nicht nur aufgrund einer herausragenden Idee.

Stand:

Der Berliner Senat führt das Konzeptverfahren für die künftige Nutzung des ehemaligen Kongresszentrums ICC im Westen Berlins mit nur noch einem Bewerber weiter. Das teilte die Senatswirtschaftsverwaltung am Mittwoch mit. Die Auswahl auf diesen Bewerber fiel offenbar nicht wegen seiner besonders exquisiten Ideen, sondern weil die anderen Bewerber „die Anforderungen im Teilnahmewettbewerb nicht in ausreichendem Maß erfüllt“ haben, wie die Verwaltung mitteilte, und daher nicht für die nächste Runde zugelassen wurden.

Wer dieser Bewerber ist, der nun Ideen, Konzepte und Finanzierung für den künftigen Betrieb in den nächsten Monaten weiter ausarbeiten darf, gab die Verwaltung bislang nicht bekannt. Nur so viel: Es handele sich nicht um einen Einzelbewerber, sondern um ein Konsortium aus mehreren „Unternehmen aus den Bereichen Bauwesen, Architektur, Projektentwicklung und Gebäudetechnik mit einem jeweils starken Berlin-Bezug“.

Mit seiner gebündelten Expertise verfügt es über die notwendige Erfahrung, um ein komplexes Gebäude wie das ICC zukunftsfähig zu entwickeln.

Senatswirtschaftsverwaltung in einer Pressemitteilung

Dieses nun ausgewählte Konsortium habe alle im Teilnahmewettbewerb geforderten Eignungskriterien und Mindestanforderungen erfüllt, so die Verwaltung: „Mit seiner gebündelten Expertise verfügt es über die notwendige Erfahrung, um ein komplexes Gebäude wie das ICC – auch unter Berücksichtigung von Denkmalschutz und Schadstoffsanierung – zukunftsfähig zu entwickeln.“

Im Teilnahmewettbewerb hätten sich die Bewerber „formal und fachlich als ausreichend geeignete Unternehmen beweisen“ müssen, damit sichergestellt sei, „dass in den kommenden Verhandlungen nur Partner berücksichtigt werden, die nachweislich in der Lage sind, das ICC zu sanieren, zu betreiben und langfristig mit einem tragfähigen Konzept zu nutzen.“

Das Grundstück soll dafür für 99 Jahre im Rahmen des Erbbaurechts vergeben werden, genauso wie ein benachbartes Grundstück, das vom Konsortium mit einem 80-Meter-Turm bebaut werden darf, um Sanierung und Betrieb des ICC querzufinanzieren.

Bedingungen wurden nachgeschärft

Für den Teilnahmewettbewerb hatte es bereits Anfang des Jahres eine Einreichungsrunde gegeben, die im März zu Ende ging. Allerdings rief das Land für den Frühsommer erneut zu Einreichungen auf, mit nachgeschärften Bedingungen: Es bedürfe „im Sinne des Wettbewerbs einer Konkretisierung und marktgerechten Anpassung der vorliegenden Kriterien“, schrieb die Wirtschaftsverwaltung damals. Das betreffe zum Beispiel „die Anforderungen hinsichtlich der Nachweise zur Leistungsfähigkeit von sich bewerbenden Konsortien“.

Den neuen Anforderungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit scheint nun exakt ein Konsortium entsprochen zu haben. In den kommenden Monaten, anvisiert ist bis Ende April 2026, soll dieses Konsortium mit einer Jury und weiteren Sachverständigen in Dialog treten, um ein Nutzungskonzept für das 2014 geschlossene Kongresszentrum zu entwickeln. Im Juli 2026 könnte dann eine Vergabeempfehlung ausgesprochen werden, sofern die Planungen im Vorfeld zufriedenstellend verlaufen.

Die Jury besteht aus 14 ordentlichen Mitgliedern: Architekt:innen und Ingenieur:innen, sowie Vertreter:innen des Abgeordnetenhauses, des Senats, des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, der Berliner Immobilienmanagement BIM und der Investitionsbank Berlin IBB.

Als weitere Sachverständige werden Vertreter:innen der Messe Berlin hinzugezogen, des Landesdenkmalamtes, der Industrie- und Handelskammer Berlin, der Berliner Kulturkonferenz, des Architekten- und Ingenieurvereins Berlin-Brandenburg AIV, des berufsverbands bildender künstler*innen berlin bbk und der Autobahn GmbH.

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