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Der Posten Gesamtbrutto ist auf einer Lohnabrechnung zu sehen.

© dpa/Jens Büttner

Mehr Geld für Niedriglöhner: Lohnspaltung in Berlin und Brandenburg verringert

Die untere Einkommensgruppe verzeichnete 2023 deutliche Verdienstzuwächse. Dagegen stieg der Lohn von Leuten mit hohem Einkommen nur gering. Resultat ist weniger Lohnungleichheit.

Stand:

Arbeitnehmer:innen mit geringen Stundenlöhnen haben in Berlin und Brandenburg deutlich stärker von Gehaltssteigerungen zwischen 2022 und 2023 profitiert als die Gruppe mit den höchsten Einkommen. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit.

In der Hauptstadt stiegen die Löhne von Geringverdiener:innen im April 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,3 Prozent, in Brandenburg um 14,8 Prozent. Die Höchstverdiener:innen sahen im Schnitt zwar auch ein Lohnplus auf ihrem Gehaltszettel. Im direkten Vergleich fiel dieses jedoch kleiner aus: Ihre Einkommen stiegen um 3,4 Prozent in Berlin und um 1,3 Prozent in der Mark.

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Mal so viel verdienten die Höchstverdienenden in Berlin 2023 im Vergleich zur untersten Einkommensgruppe.

Damit hat sich die Lohnungleichheit leicht verringert. Diese beschreibt den Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienenden: Das oberste Zehntel aller Beschäftigten – die mehr Lohn bekommen als 90 Prozent der restlichen Beschäftigten – verdiente 2023 etwa dreimal so viel wie das unterste Zehntel – also diejenigen, die pro Stunde weniger verdienen als die anderen 90 Prozent. Ein Jahr zuvor war es in der Hauptstadt noch das 3,3-Fache gewesen.

In Brandenburg lag die Lohnungleichheit zwischen dem obersten und dem untersten Zehntel 2023 beim Faktor 2,5. Zuvor hatte dieser rund 2,8 betragen.

Die Berliner Niedriglöhner:innen verdienten nach Angaben des Statistikamts im April 2023 maximal 12,77 Euro pro Stunde, also deutlich über dem Mindestlohn von zwölf Euro, der damals galt, und unter dem Landesmindestlohn von seinerzeit 13 Euro. Der Landesmindestlohn gilt nur für Beschäftigte im Landesdienst, in Landesbetrieben und in Unternehmen, die öffentliche Aufträge erhalten, wie das Statistikamt auf Nachfrage mitteilte.

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