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Markus Kamrad Kolumne Mein guter Rat Online

© Verbraucherzentrale Berlin | Bearbeitung: Tagesspiegel

Mein guter Rat: Ein Foto sagt mehr als tausend Worte

Folge 268 unserer Verbraucherschutzkolumne „Mein guter Rat“, erstmals mit neuem Autor: Er erklärt, warum man lieber ein mal mehr als ein mal zu wenig ein Handyfoto machen sollte.

Markus Kamrad
Eine Kolumne von Markus Kamrad

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Ein Foto sagt mehr als tausend Worte. Das stellen wir immer wieder bei unserer Beratung fest. Zum Beispiel, wenn der verzweifelte Verbraucher wortreich erklärt, dass das von ihm in der deutschen Carsharing-Hauptstadt Berlin gemietete Auto noch keine Beule hatte, als er seine Miete beendet hat. Auch ein vertauschter Stromzähler oder ein Fehler beim Ablesen passiert schneller, als man vielleicht denkt.

Jetzt kann man darlegen, warum der in Rechnung gestellte Verbrauch ganz sicher wegen der Größe der Wohnung, der vielen Dienstreisen oder des sparsamen Lebenswandels nicht sein kann – oder man hat ein Foto vom Zählerstand am Tag X. Da die Versorger teilweise über Jahre den Verbrauch schätzen und dieser lange nicht mehr tatsächlich abgelesen wurde, können Irrtümer auch schon mal zu fünfstelligen Forderungen führen. Und dass man doch beim Einzug schon angemerkt hatte, dass der Fußboden Mängel aufweist, lässt sich 20 Jahre und drei Kinder später auch nicht in jedem Fall mit Worten erklären.

Die britische Rockband The Kinks sang mal: „People take pictures of each other just to prove that they really existed.“ Sich gegenseitig als eine Art Existenzbeweis zu fotografieren: Das ist natürlich eher traurig als hilfreich. Richtig hilfreich hingegen kann es sein, wenn man einen strittigen Sachverhalt per Foto beweisen kann.

Also beim Abstellen des Mietautos: Foto machen. Ist ja nicht so, als könne man sich in Berlin einen Kratzer nicht auch im sogenannten ruhenden Verkehr zuziehen. Oder wenn man in eine neue Wohnung zieht, der Zähler getauscht wird oder man das beschädigte Paket in Empfang nimmt: Foto machen. Dann ist es oft viel leichter, zu seinem Recht zu kommen, falls es Streit gibt. Gerade in digitalen Zeiten, wo wir alle ständig mit unseren Smartphones hantieren, eigentlich auch gar nicht so schwierig, daraus eine Gewohnheit zu machen.

Apropos Foto, auch diese Kolumne hat ein neues: Markus Kamrad folgt Dörte Elß als Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin und als Autor dieser langjährigen Kolumne.

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