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Dörte Elß ist die Chefin der Berliner Verbraucherzentrale.

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: So entlarven Sie Betrüger im Internet

Mit raffinierten Maschen versuchen Cyberkriminelle, Ihre Daten zu erbeuten. Wie Sie sich dagegen wappnen können, erklärt unsere Verbraucherschutz-Expertin.

Dörte Elß
Eine Kolumne von Dörte Elß

Stand:

In der Parabel „Die drei Söhne“ von Leo Tolstoi gehen drei Frauen Wasser holen und zwei davon loben dabei die Talente ihrer Söhne. Die dritte sagt, ihrer sei nur ein gewöhnlicher Knabe ohne besondere Fähigkeiten.

Ein Greis wird Zeuge, wie alle drei Söhne am Brunnen eintreffen. Einer beweist seine Geschicklichkeit beim Radschlagen, der andere seine schöne Stimme durch Singen. Der dritte nimmt seiner Mutter lediglich die Eimer ab. Als die Frauen den Greis fragen, wie er die Söhne fände, antwortet dieser, er sehe nur einen einzigen.

Jeder von uns kann etwas besonders gut, ich wundere mich nur immer wieder, warum manche Menschen ihre Talente für Betrügereien einsetzen. So auch beim Versand von erfundenen Rechnungen mit echten Daten per E-Mail. Es kann Ihnen passieren, dass Sie angeschrieben werden, weil Sie angeblich eine Online-Bestellung noch nicht bezahlt haben.

Der Schein trügt

Vielleicht wird Ihnen auch mit einem Inkasso-Verfahren gedroht. Ich habe einige Tipps für Sie, woran Sie derartige Betrugsnachrichten erkennen können. Schauen Sie sich genau an, wer die E-Mail schickt. Sind der angezeigte und der vermeintliche Absender nicht deckungsgleich, sollten Sie misstrauisch werden.

Ein Passwort wird auf einem Laptop über eine Tastatur eingegeben (Archivbild).
Cyberkriminelle nutzen Tricks, um an persönliche Daten von Nutzern zu kommen.

© dpa/Oliver Berg

Wenn Sie sich nicht an eine Bestellung erinnern, kann auch jemand Fremdes in Ihrem Namen eingekauft haben. Finden Sie heraus, ob die Daten der angegebenen Firma korrekt sind. Betrüger nennen oftmals existierende Firmen, bei denen etwa die angegebene Adresse nicht stimmt. Über die Suchmaschine dürften Sie hierzu fündig werden.

Genannte Registernummern, wie beispielsweise aus dem Handelsregister, können Sie auf handelsregister.de prüfen. Wenn sich Ihre E-Mail als falsch erweist, antworten Sie keinesfalls darauf. Damit signalisieren Sie, dass Ihre Adresse genutzt wird und provozieren noch mehr Spamnachrichten. Stellen Sie stattdessen Anzeige wegen Betruges, etwa bei der Online-Wache der Polizei

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint online immer mittwochs. 

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