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Plattform veröffentlicht Daten für 2025: Das ist das beliebteste Fahrziel von Berliner Uber-Kunden
Der Plattformriese aus den USA ist aus Berlin nicht mehr wegzudenken. Oder wegzukriegen – wie es sich mancher Taxifahrer vielleicht wünschen würde. Jetzt hat Uber seinen neuen Atlas herausgebracht.
Stand:
Einmal im Jahr veröffentlicht der Plattformanbieter Uber seinen „Uber-Atlas“. Die bilderreiche PR-Kollage listet Meilensteine der vergangenen zwölf Monate auf und lockert das Ganze mit lustigen Geschichten und teils überraschenden Daten auf. In Krefeld, liest man dort zum Beispiel, fahren die Kund:innen am liebsten aus der Stadt hinaus, und zwar zur Lanxess Arena nach Köln.
In Berlin bleibt es in der Regel beim Binnenverkehr. Beliebtestes Ziel war hier 2025 wie in den Jahren zuvor der sagenumwobene Technoclub Berghain in Friedrichshain. Wer da mal wieder nicht hereingelassen wurde, hat sich vielleicht weiter zum Sisyphos kutschieren lassen. Der in Rummelsburg gelegene Club war das zweitbeliebteste Ziel für die Uber-Kund:innen in Berlin.
Die Hauptstadt ist der größte Markt im deutschen Ridehailing-Geschäft. Und zugleich der Ort des diesjährigen Vielfahrerrekords: Satte 1150 Mal soll ein einzelner Kunde hier mit Uber durch die Stadt gefahren sein. Im Schnitt hat die Person mindestens dreimal am Tag in einem von Uber vermittelten Wagen gesessen. Bislang hat er dafür noch kein goldenes Ticket überreicht bekommen.
Uber, ein „Raubtierkapitalist“?
Abwegig wäre das nicht, es würde in die Marketingstrategie des US-Konzerns passen. Insbesondere in Berlin fährt der Konzern eine regelrechte PR-Offensive. Er sponsert Events, hat seinen Namen über die große Mehrzweckhalle am Ostbahnhof gehängt – und nach jeder Aktion kann sich Uber sicher sein: Irgendeinen Taxifahrer wird es so erbosen, dass die Aktion gleich noch mehr Aufmerksamkeit kriegt.
Als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) es gewagt hatte, den Hip-Hop-Ball im Roten Rathaus als Schirmherr eröffnen zu wollen, behauptete ein Taximann, das schade dem Image der Stadt. Die drohe, „immer mehr zur gekauften Uber-City zu werden“.
Dabei ist Uber am Vorwurf, ein „Raubtierkapitalist“ zu sein, vielleicht nicht ganz unschuldig. Jahrelang hatte die Plattform Aufträge an Partnerflotten in Berlin verteilt, die mit nicht-versicherten Fahrzeugen und mutmaßlich gefälschten Konzessionen umherfuhren. Zudem stellt das appbasierte Geschäftsmodell die eher konservative und kaum digitalisierte Taxibranche vor enorme Probleme.
Sogar auf der Spree ist Uber dieses Jahr geschippert. Im November konnten Fans mit dem „Uber-Boot“ zum Lady-Gaga-Konzert in der „Uber Arena“ übersetzen. Die Aktion war – natürlich: reines Marketing. Die Fahrt mit dem Boot konnte man kostenlos buchen.
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