
© PR/Berliner Volksbank
Rekordergebnis für 2024: Berliner Volksbank zahlt Dividende plus Bonus aus
Die Berliner Volksbank, eines der größten Finanzinstitute der Hauptstadt, hat das vergangene Jahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und will seine 228.000 Mitglieder am Erfolg beteiligen.
Stand:
Während die Wirtschaft bundesweit stagniert und auch in der Region Berlin-Brandenburg bestenfalls in homöopathischen Dosen wächst, präsentiert eines der größten lokalen Finanzinstitute ein Rekordergebnis: Die Berliner Volksbank hat ihr Geschäftsjahr 2024 buchhalterisch abgeschlossen und in allen relevanten Kennzahlen zulegen können. Das teilte der Vorstand am Freitag bei seiner Bilanzpressekonferenz in der Zentrale in Wilmersdorf mit.
Bevor Carsten Jung, der langjährige Vorstandsvorsitzende, tiefer in die Zahlen einstieg, erklärte er, was aus dem Ergebnis folgt: Die insgesamt rund 228.000 Berliner und Brandenburger „Mitglieder“ der genossenschaftlich organisierten Volksbank sollen 3,0 Prozent Dividende auf ihre Einlagen erhalten – plus 1,0 Prozent Bonus, in der Summe also glatte vier Prozent.
Dieser Bonus wird erst zum zweiten Mal in der Geschichte des 1946 gegründeten Instituts ausgezahlt. Der Schritt und diese Größenordnung hatte die Volksbank bereits im Januar in Aussicht gestellt, er musste aber noch von den Gremien gebilligt werden.
Der Rohüberschuss, also das Ergebnis aus Zins- und Provisionsgeschäft, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Millionen Euro oder 1,3 Prozent auf 522 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn, der die genannte Dividende ermöglicht, stieg im selben Umfang auf 39,2 Millionen.
Die Bank ist mit einer Kernkapitalquote von 16,4 Prozent solide aufgestellt; die Bankenaufsicht Bafin schreibt lediglich eine Gesamtkapitalquote von mindestens 8,0 Prozent vor.
Wachsendes Kreditgeschäft, mehr Mitglieder
Die Volksbank konnte trotz Flaute im Neubau-Geschäft das Kreditvolumen um netto 555 Millionen Euro steigern und die Kosten für die Verwaltung geringfügig – um 0,4 Prozent – senken. Die Mitgliederzahl stieg unterm Strich um knapp 3900 auf eingangs genannte 228.000. Das war Stand Ende Dezember. „Mittlerweile dürften noch einige hinzugekommen sein“, sagte Jung.
Eine für Banken wichtige Kennzahl ist die Cost-Income-Ratio. Das darin ausgedrückte Verhältnis habe sich gegenüber dem Vorjahr von 52,0 auf nun 51,2 Prozent verbessert. Das bedeutet, die Berliner Volksbank musste nur noch gut 51 Cent investieren, um einen Euro zu verdienen.
„Da sind wir für eine Filialbank ordentlich aufgestellt“, sagte Jung. Direktbanken oder Neobroker wie N26 oder TradeRepublik, beide ebenfalls aus Berlin, müssen derzeit noch deutlich mehr Investitionen für jeden Euro aufwenden, haben aber bei entsprechendem Wachstum wohl das Potenzial, die Volksbank mit ihrem großen Kostenfaktor Filialnetz zu schlagen.

© Marcel Schwickerath/Berliner Volksbank
Die Berliner Volksbanker planen laut Jung derzeit nicht, ihr Filialnetz weiter auszudünnen: 43 Zweigstellen betreibt das Institut noch in der Region. Es waren einmal 170, davon mehr als 100 in Berlin.
Beim Personalbestand wächst die Berliner Volksbank leicht auf mehr als 1900 Mitarbeiter. Jung sagte, dass man mittelfristig rund 300 Personen der Babyboomer-Generation in den Ruhestand verabschieden müsse und daher jetzt beginne, vorfristig Personal zu rekrutieren, damit keine Delle entstehe. Jung betonte, die Mitarbeiter hätten das gute Ergebnis ermöglicht.
Was die Lage der Wirtschaft in Deutschland und der Region angeht, sprach Jung von einem „herausfordernden Umfeld“. Noch warte man auf eine neue Bundesregierung. Es drohe wegen der Politik der USA ein Handelskrieg in bisher nicht gekanntem Ausmaß.
Die Hauptstadtregion sehe er allerdings wegen des ausgeprägten Dienstleistungssektors und der vergleichsweise geringen Exportquote nicht so stark in Gefahr wie andere Regionen. Zurückhaltend äußerte er sich zu den möglichen Folgen von Konjunkturprogrammen, die durch das nun auch vom Bundesrat gebilligte „Sondervermögen“ finanziert würden. „Geld ist jetzt da, aber was wir brauchen, sind Strukturreformen“, meinte Jung.
Eine Bank muss Notfallpläne für alle möglichen Lebenslagen vorhalten, die öffentliche Hand aber offenbar nicht.
Carsten Jung, Chef der Berliner Volksbank, über die Brückensperrung auf der A100
Erschrocken äußerte er sich über die diese Woche angeordnete Teil-Sperrung der Autobahn A100, einer der wichtigsten Versorgungsstraßen im Berliner Westen. „Eine Bank muss Notfallpläne für alle möglichen Lebenslagen vorhalten, die öffentliche Hand aber offenbar nicht.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: