
© Verbraucherzentrale Berlin | Bearbeitung: Tagesspiegel
Mein guter Rat: Wer auf TikTok shoppt, gerät leicht in die Schuldenfalle
Zwischen Tanzvideos und Lifehacks lauert die Kreditfalle. Wer auf TikTok shoppt, zahlt oft später – und manchmal doppelt.

Stand:
TikTok ist – je nach Perspektive – eine tolle Art, Zeit zu verbringen, oder ein Sargnagel für funktionierende Gesellschaften. Sicher ist, dass die App gerade bei jungen Menschen mit ihren knackigen Videos total angesagt ist und sie dort viel Zeit verbringen. Wer TikTok ausprobiert hat, versteht, warum. Neuerdings kann man dort teilweise die Bluse, die die angesagte Influencerin im Video trägt, mit wenigen Klicks kaufen. Das geht reibungslos und benutzerfreundlich. TikTok ist nur der Marktplatz, verkauft wird über einen Händler.
Für den Handel ist das verlockend. Klassische Plakate oder Anzeigen haben für ihn den Nachteil, dass von der Aufmerksamkeit bis zur Kaufentscheidung ein längerer Weg mit einigen Hürden zurückgelegt werden muss. Online-Werbung hat diese Strecke kürzer gemacht. TikTok verkürzt diesen Weg auf die Distanz vom Hirn zum Finger. Das erhöht die Gefahr von Impulskäufen noch einmal deutlich.
Regeln können nützlich sein
Fällt die Impulskontrolle schwer, können selbst aufgestellte Regeln helfen. Zum Beispiel, wenn man sich vornimmt, immer eine Nacht über einen Kauf zu schlafen, Vergleichsangebote prüft und sich die Bewertungen des jeweiligen Shops anschaut.
Das gilt noch mehr, wenn man auch die dort angebotene Funktion des „buy now – pay later“ verschiedener Zahlungsdienstleister nutzen will. Impulskäufe in größerer Menge auf Kredit – und nichts anderes versteckt sich hinter dieser Zahlungsoption – sind eine echte Überschuldungsfalle.
Hilfreich ist: Auch im Falle von TikTok gilt das gesetzliche Widerrufsrecht für den Onlinehandel. Da mittlerweile Rücksendekosten, soweit sie nicht von den Shops freiwillig übernommen werden, bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern liegen, kann das – gerade bei Shops aus Nicht-EU-Ländern – allerdings einiges kosten, vom Abwicklungsstress ganz abgesehen. Insofern: erst prüfen, dann klicken.
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