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Streik der pädagogischen Fachkräfte: „Bisher war Herr Evers nur kreativ bei der Suche nach Ausreden“
Unsere Kolumnistin von der Gewerkschaft Verdi nimmt Berlins Finanzsenator im Tarifkonflikt der Kita-Eigenbetriebe in die Pflicht.

Stand:
Aktuell streiken die pädagogischen Fachkräfte der Kita-Eigenbetriebe, um die Krise in den Kitas zu stoppen! Durchschnittlich über 40 Krankheitstage in Kita-Eigenbetrieben, massenhaft Arbeitszeitreduzierungen, weil der Druck zu groß ist. Gruppen müssen immer wieder geschlossen werden, weil Personal fehlt. Die Krise ist in den Kitas der Normalzustand.
Die Kolleg:innen haben alles versucht, um die Politik dazu zu bewegen, diese Krise ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln. Dass sie nun streiken, ist ein Akt der Notwehr. Der Finanzsenator Stefan Evers versucht jedoch, diesen Konflikt auszusitzen. Das Zynische an diesem Vorgehen ist, dass gerade die gesellschaftliche Bedeutung der pädagogischen Fachkräfte hier gegen sie gewendet wird.
Ihnen wird vorgehalten, dass ihr Streik den Eltern und den Kindern schadet. Dabei sind die Beschäftigten im Streik, weil sie in der aktuellen Personalkrise keine verlässlichen Partner mehr für die Eltern und die Kinder sein können. Bisher war Herr Evers nur kreativ bei der Suche nach Ausreden, warum er mit ver.di nicht einmal reden kann.
Damit muss Schluss sein. Für alle vermeintlichen Probleme, die jetzt in der Öffentlichkeit breitgetreten werden, können Lösungen gefunden werden. Das hat ver.di in zahlreichen Auseinandersetzungen für Entlastung in den letzten Jahren bewiesen. Dafür müsste es aber den politischen Willen geben. Der Berliner Senat kann mit ver.di zusammen einen Beitrag zur Bekämpfung der Kita-Krise leisten. Er muss es nur wollen.
In der Kolumne „In der Lobby“ kommentieren jede Woche führende Köpfe der Berliner Wirtschaft die politische Lage.
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