zum Hauptinhalt
Das Unternehmen Veganz mit Sitz in Ludwigsfelde bei Berlin stellt pflanzenbasierte Lebensmittel her.

© Veganz

Veganz will Kerngeschäft verkaufen: Berliner Hersteller pflanzlicher Produkte richtet sich radikal neu aus

Der Hersteller mit Sitz im Berliner Umland verabschiedet sich von seinem Markenkern. Stattdessen locken globale Investoren und sogar ein neuer Börsengang.

Stand:

Der Hersteller pflanzenbasierter Lebensmittel Veganz firmiert künftig als Planethic Group AG und stellt seine Unternehmensstruktur grundlegend um. Die Hauptversammlung billigte am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit die Ausgliederung der Geschäftsbereiche „Mililk“, „Happy Cheeze“, „Peas on Earth“ und „Veganz“ in eigenständige Tochtergesellschaften. Das teilte die Gruppe mit. Die neue Holding will demnach an allen Gesellschaften die Mehrheit behalten und zugleich strategische Investoren beteiligen.

Gründer und Vorstandschef Jan Bredack will den Konzern künftig weniger als klassischen Markenhersteller positionieren, sondern als Technologie-Beteiligungsholding für innovative Lebensmittelkonzepte. Mit den Maßnahmen schaffe Veganz die „Grundlage für beschleunigtes Wachstum“, sagte er.

Jan Bredack, Gründer des Berliner Unternehmens Veganz.

© Veganz

Im Mittelpunkt steht das Hafermilch-Konzentrat Mililk, für das nach Unternehmensangaben insbesondere internationale Systemgastronomie-Ketten großes Interesse zeigen. Vorliegen sollen bereits Bestellungen im Umfang von 160 Millionen Litern. Mit frischem Kapital sollen Produktionskapazitäten, vor allem in den USA, aufgebaut werden. Geplant ist laut Bredack zudem ein Börsengang der Mililk Food Tech GmbH innerhalb der kommenden zwei Jahre.

Bekannte Marken werden verkauft

Die Neuausrichtung bedeutet zugleich eine Abkehr vom bisherigen Kerngeschäft im Einzelhandel. Die Marke Veganz mit zuletzt etwa 20 Produkten soll mittelfristig verkauft werden. Bis dahin soll das Sortiment aus Riegeln, Keksen und Fruchtgummi bestehen bleiben und sogar für zwei Jahre ausbaut werden, bevor spätestens 2030 ein Verkauf an einen strategischen Käufer erfolgen soll.

Bredack, der das Unternehmen 2011 als vegane Supermarktkette in Berlin gründete, verlässt nach eigenen Angaben im September den Vorstand, um sich einem Indoor-Farming-Projekt zu widmen.

Veganz war 2021 an die Börse gegangen, der Aktienkurs fiel seitdem von 87 Euro auf zuletzt rund 15 Euro. Mit der neuen Struktur will die Planethic Group international wachsen, Investoren gewinnen – und den Weg in die Gewinnzone finden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })