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Wagniskapital für smarte Industrie-Lösungen: Berlins Förderbank ist offen für Verteidigungs-Start-ups
Die Förderbank der Hauptstadt unterstützt Start-ups, die mit innovativen Lösungen den Markt aufmischen wollen. Für die Verteidigungsindustrie gibt es jedoch eine klare Grenze.
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Was würden US-Strafzölle für mein Unternehmen bedeuten? Für viele mittelständische Unternehmer ist diese Frage schwer zu beantworten. Clemens Wessendorff glaubt, eine Lösung gefunden zu haben. Mittelständische Betriebe sammeln „extrem viele Daten“, insbesondere im produzierenden Gewerbe – doch sie nutzen diese kaum, sagt der Mitgründer des Berliner Start-ups Arc Intelligence.
Die Software seines Unternehmens kann Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen – etwa aus der Buchhaltung, dem Kundenmanagement oder manuell erstellten Excel-Tabellen. Diese Informationen werden bereinigt und lassen sich anschließend mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) analysieren. Ähnlich wie bei ChatGPT kann der Unternehmer auf dieser Basis konkrete Fragen stellen – etwa zu den Auswirkungen von Zöllen.
Zur Umsetzung dieser Geschäftsidee erhielt Arc Intelligence eine Finanzierung von IBB Ventures, dem Wagniskapitalarm der Förderbank des Landes Berlin. Nach eigenen Angaben beteiligte sich IBB Ventures im vergangenen Jahr an insgesamt 48 Finanzierungsrunden, darunter 17 Erstinvestitionen. Das eigene Investitionsvolumen belief sich auf 18,5 Millionen Euro, weitere 103 Millionen Euro steuerten private Co-Investoren bei.

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„Unser Ziel ist es, nachhaltige und skalierbare Unternehmen zu fördern, die zukunftsweisende Technologien entwickeln und das Potenzial haben, international zu wachsen“, sagte Geschäftsführerin Katrin Robeck am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz in Berlin. Derzeit investiert der Fonds aus seiner fünften Fondsgeneration mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro. Im Fokus stehen Zukunftsthemen aus Wissenschaft, Digitalisierung und Kreativwirtschaft.
Die Herausforderungen sind erheblich. Robeck verwies auf das aktuell schwierige Umfeld für Unternehmensverkäufe und Börsengänge – sogenannte Exits. Komplexe Technologien und forschungsnahe Geschäftsmodelle müssten langfristig stärker verankert werden. „Die Entwicklung eines Innovationsökosystems ist ein langfristiger Prozess“, sagte Robeck.
Giffey sieht Berlin vorn
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) betonte, dass die Hauptstadt „weltweit zu den Top acht Standorten“ für Finanz-Start-ups gehöre. Mit insgesamt 256 Finanzierungsrunden in allen Branchen lag Berlin im vergangenen Jahr deutlich vor Bayern und der Münchner Start-up-Szene, die auf 172 Runden kam.
In einem Bereich liegt Bayern aber klar vorn: Dort haben die wichtigsten Rüstungs-Start-ups Deutschlands ihren Hauptsitz.

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IBB Ventures sei grundsätzlich bereit, auch in junge Verteidigungsunternehmen zu investieren, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Hinrich Holm. „Berlin sollte nicht sagen: Das ist nichts für uns“, betonte er.
Für die Fonds seines Hauses gebe es allerdings eine klare Grenze: In Waffensysteme, die von den Vereinten Nationen geächtet sind, werde nicht investiert. Dazu zählen etwa Streumunition, Antipersonenminen sowie ABC-Waffen. Gerade im Bereich „Dual Use“ sieht hingegen Holm Potenzial – also bei Gütern, Technologien oder Software, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke einsetzbar sind.
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