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Blick durch ein Statogehäuse im Dynamowerk in Berlin.

© imago/Liesa Johannssen

Wirtschaftswachstum in Berlin: Platz vier aller Bundesländer im ersten Halbjahr

Die Wirtschaft in Berlin ist geringfügig gewachsen. In drei Bundesländern lief es deutlich besser. Im benachbarten Brandenburg schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt.

Stand:

Im ersten Halbjahr 2024 ist das Bruttoinlandsprodukt des Landes Berlin preisbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag mit.

In nur drei Ländern fiel das Wachstum stärker aus: Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wuchs um 3,1 Prozent, gefolgt von Hamburg (2,2) und Schleswig-Holstein (1,1). In Brandenburg, das zuletzt wegen der Ansiedlung der Tesla-Fabrik in Grünheide besonders hohe Wachstumsraten vermelden konnte, schrumpfte die Wirtschaft im ersten Halbjahr preisbereinigt um 0,4 Prozent.

Berlin hatte in den vergangenen Jahren oft das stärkste Wirtschaftswachstum aller Länder verbuchen können, was Ökonomen mit Aufholeffekten nach den Krisenjahren nach der politischen Wende 1990 und der Schuldenkrise in den Nullerjahren erklärten.

Zudem ist die Exportwirtschaft in der Hauptstadt relativ schwach ausgeprägt, weshalb Berlins Wirtschaft insgesamt nicht so stark getroffen wurde von internationalen Krisen – anders als Regionen mit besonders exportorientierten Unternehmen wie Baden-Württemberg.

„Zu wenig“ meinen die Unternehmensverbände

„Nach einigen starken Jahren mit bemerkenswertem Wirtschaftswachstum fällt die Bilanz in der Hauptstadtregion für das erste Halbjahr 2024 sehr durchwachsen aus“, deutete Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), die Zahlen des Statistikamtes.

Berlin und Brandenburg könnten sich kaum von der bundesweiten Konjunkturschwäche abkoppeln. Eine rote Null (Brandenburg) beziehungsweise eine schwarze Null (Berlin) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 seien „zu wenig“.

„Die Industrie leidet unter mangelnder Nachfrage, unter hohen Energiepreisen und der enormen Bürokratielast. Handel, Handwerk und Dienstleistungen macht die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen“, ergänzte Weickert. Der Bau stecke in einer ausgeprägten Krise. In den kommenden Monaten dürfte sich dieses Konjunkturbild kaum zum Besseren wenden. Für die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft braucht es dringend eine Lösung, forderte der UVB-Chef.

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