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Der Leiter der Stadtbibliothek Pankow Danilo Vetter (links), den Ukrainischer Botschafter in Deutschland Oleksii Makeiev, der Senator für Kultur und Europa von Berlin Dr. Klaus Lederer (rechts) und das Team der Stadtteilbibliothek Karow vor dem ukrainischen Bücherregal am Tag der Buchübergabe.

© Gabrielle Meton / Gabrielle Meton

Kulturaustausch auf kurzem Weg: Ukrainische Bücher für Karow

Das Stadtteilbibliothek Karow hat im Rahmen der Initiative „Ukrainisches Bücherregal“ 400 Bücher von der ukrainischen Botschaft bekommen.

Von Gabrielle Meton

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Auf den Regalen der Stadtteilbibliothek in Karow sind neu Bücher in kyrillischer Schrift aufgereiht. Oben auf dem Bücherschrank hängt ein kleines Schild mit einer gelb-blauen Flagge, auf dem „Ukrainisch“ steht. Vor dem Regal steht der ukrainische Botschafter in Deutschland mit einem Buch in der Hand.

Botschafter Oleksii Makeiev hat am 1. Februar der Karow-Bibliothek 400 Bücher auf Ukrainisch im Rahmen der Initiative Ukrainisches Bücherregal übergeben. Diese wurde von der ukrainischen First Lady Olenna Selenska ins Leben gerufen. Von Kinderbüchern über Geschichtsbücher bis hin zu Klassikern der ukrainischen Literatur. Ziel der Aktion ist es, Exilukrainern die Möglichkeit zu geben, kostenlos Bücher in ihrer Sprache zu finden. 

Jugend- und Geschichtsliteratur auf Ukrainisch in der Stadtteilbibliothek Karow.

© Gabrielle Meton / Gabrielle Meton

Vor dem Bezirksbürgermeister von Pankow und dem Berliner Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer, drückt Makeiev seine seine Dankbarkeit für die von der Stadt Berlin gezeigte Solidarität mit der Ukraine aus. „Das ist für mich als Botschafter eine Ehre und eine Freude, dieses tolle Gefühl der Solidarität in Deutschland zu erkennen. Danke, dass sie dazu beitragen.“, so Makeiev bei der Übergabe. 

Im vergangenen März wurden in Karow vor allem ukrainische Familien bei Stadtteileinwohnern untergebracht. Damals gab es in der Bibliothek kein einziges Buch auf Ukrainisch. Heute bietet sie zweimal pro Woche Deutschkurse an, nimmt ukrainische Bücherspenden entgegen und bietet seit Anfang 2023 jeden Donnerstag eine Sozialberatung an, die durch eine Partnerschaft mit der Organisation Tandem ermöglicht wurde.

Zuvor hat sich die Bibliotheksleiterin Ieva Ketzer darum gekümmert, beim Ausfüllen der endlosen Formulare zu helfen. „Uns ist es wichtig, dass sie wissen, dass sie immer hierher kommen können“, so Ketzer. Zu diesem Zweck fanden in dem Bibliothek bereits eine Sommerfeier zum Tag der ukrainischen Flagge und eine zum Tag der ukrainischen Unabhängigkeit statt. Es kamen um die 80 Leute aus Pankow, aber auch aus Steglitz, Zehlendorf oder Moabit. „Viele sagen uns, dass wir eine große Reise planen müssen, um sie zu besuchen, wenn der Krieg vorbei ist“, sagt die Leiterin der Bibliothek bewegt. Um den Gemeinschaften in der Nachbarschaft gerecht zu werden, biete die Bibliothek auch Bücher in polnischer und spanischer Sprache an. 

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev und Kultursenator Klaus Lederer im Gespräch mit ukrainischen Schutzsuchenden in der Stadtteilbibliothek Karow. 

© Gabrielle Meton / Gabrielle Meton

Nur wenige Regale von den neuen ukrainischen Büchern entfernt, findet ein Deutschkurs mit einem Ehrenamtlichen statt. Ukrainische Flüchtlinge lernen die Grundlagen der deutschen Sprache. Heute stehen die Daten und das Vokabular der Stadt auf dem Programm. Der Botschafter macht ein paar Witze über die schwierigen Zahlen an der Tafel, die „nur für Besuche beim Sozialamt verwendet werden“, wie er ins Deutsche übersetzt. „Sie machen meine Mitbürger glücklich. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar“, bedankt er sich nochmal bei dem Bibliotheksteam. Mit einem „Slawa Ukraini!“ verabschiedet sich Oleksii Makeiev von den Kursteilnehmern. „Slawa!“, antworten aus vollem Herzen seine Mitbürger. 

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