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Anwohner beklagen sich über den Lärm beim Rheingauer Weinbrunnen. Besucher hingegen genießen das Fest.

© imago/PEMAX

Charlottenburg-Wilmersdorf: Bezirk betont kulturellen Wert des Weinfestes am Rüdesheimer Platz

Anwohner beschweren sich weiterhin über „Rheingauer Weinbrunnen“. Der Bezirk verteidigt das Fest.

Noch immer beschweren sich Anwohner des Rüdesheimer Platzes in Wilmersdorf über den Lärm, der vom langjährigen Winzerfest „Rheingauer Weinbrunnen“ ausgehe. Nun hat der Berliner FDP-Abgeordnete Marcel Luthe dem Senat Fragen zu der Veranstaltung gestellt und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf die Antworten geliefert. In dem noch unveröffentlichten Papier, das dem Tagesspiegel vorliegt, geht es beispielsweise um den „kulturellen oder touristischen Mehrwert“.

Aus dem Bezirk heißt es dazu, das Weinfest sei über die City West hinaus bekannt „und wurde mittlerweile von einigen Reiseführern als Attraktion aufgenommen“. Dies passe zum neuen Tourismuskonzept des Senats, die eine Dezentralisierung anstrebt. Die „Zusammenkunft im Freien“ wirke „gesellschaftlich identifikationsstiftend für den Kiez“. Der kulturelle Wert ergebe sich auch „durch die Präsentation Rheingauer Weine als Ausdruck einer besonderen Weinkultur“. Das Fest sei 1967 wegen der Partnerschaft zwischen Wilmersdorf und dem Landkreis Rheingau-Taunus entstanden.

Kritiker behaupten immer wieder, dass die Winzer nur einen Freundschaftspreis für den Ausschank im öffentlichen Raum zahlen müssten. Das Bezirksamt widerspricht dem: Die Höhe des Entgelts sei „kontinuierlich gestiegen“. Es entspreche der Sondernutzungsgebührenordnung und betrage aktuell 110 Euro pro Tag. Luthe fragte auch nach der Reinigung des Geländes. Laut der Antwort müssen die Weinhändler jeden Abend den von ihnen genutzten Bereich und benachbarte Flächen bis unterhalb des Siegfriedbrunnens in der Grünanlage säubern.

Das Streitthema Lärm kommt in der parlamentarischen Anfrage nicht direkt vor. Luthe wollte allerdings wissen, ob es im Rahmen des Weinbrunnens auch „kulturelle Darbietungen“ gebe – was der Bezirk verneint.

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