
© Foto: PantherMedia/Peter Röther
Auch vier Wochen nach Hausbrand in Berlin-Neukölln: Mieter dürfen weiterhin nicht in ihre Wohnungen
Mitte Oktober brannte der Dachstuhl eines Hauses in Berlin-Neukölln. Seither dürfen Mieter ihre Wohnungen nicht betreten - und berichten auch von Diebstählen.
Stand:
Vor ziemlich genau vier Wochen, in der Nacht zum 18. Oktober, brannte der Dachstuhl des Hauses in der Nogatstraße 41 in Berlin-Neukölln aus. Verletzt wurde bei dem Brand niemand, alle Bewohner:innen konnten das Haus rechtzeitig verlassen. Seither sind allerdings die rund 50 Menschen – darunter mehrere Familien mit kleinen Kindern – gewissermaßen wohnungslos.
Wie mehrere Betroffene dem Tagesspiegel schilderten, seien alle in Hotels oder bei Freund:innen untergekommen – und dürften seitdem nicht mehr in ihre Wohnungen. Auch nicht, um dringend benötigte Dinge zu holen, etwa Dokumente, Computer oder Winterkleidung für die Kinder. Eine Bewohnerin schildert, dass bereits mehrfach in das Haus eingebrochen worden sei – denn gesichert worden sei es nicht.
Die Hausverwaltung, die EB Immobilien Management, soll das Haus jahrelang sich selbst überlassen haben und in der „aktuellen Notsituation offensichtlich überfordert“ sein, wie ein Mieter schildert. Die Bewohner:innen fürchten nun, dass sie womöglich monate- oder jahrelang warten müssen, bis sie zurück in ihre Wohnungen können.
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In anderen Fällen, etwa einem Mietshaus aus der Kreuzberger Graefestraße (das nicht von der EB Immo verwaltet wird), warten Mieter:innen seit fast drei Jahren darauf, in ihre Wohnungen zurückkehren zu können.
Eine Anfrage des Tagesspiegels ließ die Hausverwaltung bis Redaktionsschluss dieses Artikels zunächst unbeantwortet. Später wies die Hausverwaltung den Vorwurf, dass die Mieter:innen keine Dinge aus ihren Wohnungen holen dürften, zurück. Es seien behördlich koordinierte Termine vereinbart worden, hieß es. Auch dass das Haus sich selbst überlassen worden sei wies die EB Immo zurück. Für Fälle wie jenen des Brandes existiere ein „stringenter und standartisierter Managementprozess“.
Christian Berg, Sprecher des Bezirksbürgermeisters, sagte auf Anfrage, dass dem Bezirksamt die belastende Situation der Mieter:innen bewusst sei. „Der Brand und die Löscharbeiten haben das Haus leider dermaßen in Mitleidenschaft gezogen, dass eine sichere Benutzbarkeit derzeit nicht gegeben ist“, sagte er. Das Bezirksamt dränge aber darauf, dass der Eigentümer die Mieter:innen darüber transparent informiert.
Bislang habe das Bezirksamt zwei Hausversammlungen organisiert, an denen unter anderem auch die Hausverwaltung und die Mietrechtsberatung teilgenommen hätten. In der kommenden Woche sei eine weitere Versammlung, erneut mit der Hausverwaltung, geplant. Zudem habe das Bezirksamt bei der Suche einer Ersatzunterkunft für eine Familie vermittelt, hieß es.
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