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Die alte Graffitiwand wurde im Frühjahr abgerissen, sie galt als nicht mehr standsicher.

© Tagesspiegel/Kai-Uwe Heinrich

Beliebter Treffpunkt drohte umzustürzen: Neukölln eröffnet Graffitiwand an der Oderstraße

Im Frühjahr musste die beliebte Graffitiwand am Rande des Tempelhofer Feldes abgerissen werden, weil sie nicht mehr sicher stand. Die neue Wand bietet mehr Fläche.

Am Wochenende eröffnet Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) die neue Graffitiwand an der Oderstraße, zwischen Anita-Berber-Park und Tempelhofer Feld. Die alte war im Frühjahr nach über zehn Jahren abgerissen worden: Der beliebte Treffpunkt drohte damals umzustürzen.

Jetzt hat das Bezirksamt sein Versprechen einer neuen Wand umgesetzt. An der Einweihung wirkt auch das Team vom benachbarten Jugendclub Yo!22 mit, die einen Graffitiworkshop für Jugendliche aus dem Kiez veranstalten.

Der Abriss der Wand im Frühjahr empörte viele Menschen: Die Graffitiwand war über die Bezirksgrenzen hinaus ein wichtiger Anziehungspunkt für die junge und nicht mehr ganz so junge Berliner Sprayer-Szene. Denn in Neukölln und auch Berlin gibt es kaum andere Möglichkeiten, legal Wände zu besprayen. Entstanden sei die Wand im Nachgang eines HipHop-Workshops im Jugendclub Yo!22, berichtete im Frühjahr Bezirksamtssprecher Christian Berg. Damals rechnete Berg mit Kosten in Höhe von rund 15.000 Euro für die neue Wand.

20.000
Euro kostete die neue Wand

Die Kostenplanung war nicht ganz zu halten, wie nun Bergs Kollegin Jaqueline Behrens erklärt: Insgesamt habe die neue Wand 20.000 Euro gekostet. Es handele sich konkret um einen 37 Meter langen und zwei Meter hohen Doppelstabmattenzaun, der von beiden Seiten besprayt werden kann.

Ein festes Fundament und verankerte Pfosten sollen verhindern, dass die Wand erneut umstürzen könnte. Zudem sei durch die aufgebrachten Sichtschutzstreifen eine Reparatur relativ einfach und kostengünstig, weil diese einfach ausgetauscht werden können, sagte Behrens weiter.

Insgesamt sei die Wand nun wesentlich größer und habe langfristig einen geringeren Instandhaltungsaufwand, sagte Behrens. Andere Varianten, etwa eine Wand aus festen Siebdruckplatten, wären demnach deutlich teurer und kleiner ausgefallen – und zudem aus statischen Gründen nicht in Frage gekommen.

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