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Die amerikanische Feministin Audre Lorde.

© dpa Picture-Alliance/Morgenstern

Benennung wurde bereits 2019 beschlossen: Kein Geld zur Einweihung der Audré-Lorde-Straße in Berlin-Kreuzberg

Der nördliche Teil der Manteuffelstraße soll nach der US-amerikanischen Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde benannt werden. Doch für eine Einweihung fehlen dem Bezirk die Gelder.

| Update:

Der nördliche Teil der Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg soll nach der US-amerikanischen Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde benannt werden, die sich selbst als „Schwarze, Lesbe, Feministin, Mutter, Dichterin, Kriegerin“ bezeichnete.

Das wurde bereits im Jahre 2019 beschlossen und ist seit dem September letzten Jahres offiziell im Amtsblatt eingetragen worden, allerdings sieht man davon vor Ort noch nichts. Denn die Einweihung und Umbenennung der Straße fand bisher nicht statt – aus finanziellem Mangel konnte bisher keine Einweihungsfeier veranstaltet werden.

„Den Beteiligten wurde mitgeteilt, dass die Finanzierung eines Festaktes zur Einweihung der Audre-Lorde-Straße nicht aus den Mitteln des Amtes für Kultur und Weiterbildung bereitgestellt werden kann, da die Umsetzung der Sparvorgaben ein Aussetzen der aktiven Gedenkarbeit erzwinge“, heißt es in einem Antrag der Grünen, der sich für eine baldige Einweihung ausspricht.

Allerdings soll der „Umbenennungsakt“ im zweiten Quartal dieses Jahres stattfinden, sagte das Bezirksamt dem Tagesspiegel auf Nachfrage.

Werner Heck spricht von „einem kleinen, jedoch wichtigen Schritt hin zu mehr Repräsentanz von LSBTTIQ*, Schwarzer Menschen und People of Color im öffentlichen Raum, der dann auch in angemessenem Rahmen stattfinden sollte, um dieses Zeichen nicht gleich wieder zu entwerten.“

Ein kleiner, jedoch wichtiger Schritt hin zu mehr Repräsentanz von LSBTTIQ*, Schwarzer Menschen und People of Color im öffentlichen Raum

Werner Heck (Grüne)

Seit mehreren Monaten arbeitet eine Arbeitsgruppe an der Planung und Konzeption eines Festaktes zur feierlichen Einweihung der Audre-Lorde-Straße aus Vertreter:innen des Amtes für Kultur und Geschichte, des FHXB-Museums, der Gedenktafelkommission, der BVV, aber auch Weggefährt:innen und Mitstreiter:innen Lordes wie Katharina Oguntoye (Mitautorin des Buches „Farbe bekennen – Afrodeutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“) und Vertreter:innen der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD).


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