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Gerhard Finke zeichnet auch mit 100 Jahren noch. Unser Foto entstand vor zwei Jahren in seiner Wohnung.

© Kai-Uwe Heinrich

Berliner Künstler: Maler Gerhard Finke: 8000 Werke in 100 Jahren

Die Kunst lässt Gerhard Finke nicht los. Am 31. März wird er 100 Jahre alt, aber noch immer arbeitet er an neuen Zeichnungen – und bleibt seinem Lieblingsrestaurant treu.

Am Freitag wird der Maler Gerhard Finke wieder in der „Osteria da Tano“ an der Joachim-Friedrich-Straße in Halensee sitzen – so wie nahezu jeden Tag seit seinem Umzug nach Berlin vor drei Jahren. Doch diesmal erwartet der Wirt seines Stammitalieners ab 16 Uhr viele Gratulanten und will dem Künstler Blumen überreichen. Denn Finke wird stolze 100 Jahre alt. Mehr als 8000 Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Holzschnitte und Collagen hat er in seinem Leben angefertigt.

In seiner Wohnung zeichnet Finke bis heute, nur das Malen hat er aufgegeben. Dem Tagesspiegel sagte er bereits vor zwei Jahren: „Zeichnen ist rational, es kommt aus dem Kopf. Malen kommt aus dem Körper, aus dem Herzen. In meinem Alter ist das zu anstrengend.“ Finke wurde im brandenburgischen Beeskow geboren und wuchs in Berlin auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er in Düsseldorf, zog nach Portugal und wohnte dann lange in der niederrheinischen Stadt Wesel, die einen Großteil seiner Werke besitzt.

Ab Juli plant ein Museum dort eine große Ausstellung zum 100. Geburtstag. Nach Berlin kehrte Finke zurück, um seinem hier lebenden Sohn nahe zu sein. An alte Zeiten denkt der Künstler nur selten: „Ich lebe vom Heute und vielleicht von den Gedanken an morgen. Aber die Vergangenheit lasse ich ruhen.“

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