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Bildnummer: 50133565  Datum: 12.07.2001  Copyright: imago/Günter Schneider
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© Imago/Schneider

Das „Schäfersee-Verfahren“ hat geholfen: Wasserqualität im Norden Berlins verbessert

Einfache und kostengünstige Maßnahme war erfolgreich und wurde unter dem Namen des Sees patentiert. Doch es gibt noch technische Möglichkeiten. Vorbild ist ein Gewässer in Wilmersdorf.

Stand:

Wegen der weiträumigen Versiegelung der Flächen im Stadtgebiet gelangt deutlich mehr Regenwasser in die Seen als von der Natur vorgesehen. Und es bleibt nicht allein bei Regenwasser – auch Dreck wie Hundekot und Reifenabrieb fließt in die Seen.

Dadurch verringert sich der Sauerstoffgehalt und die Phosphorwerte steigen. Deshalb kam es in der Vergangenheit immer wieder zu massivem Fischsterben wie etwa im Reinickendorfer Schäfersee.

Seit 2016 behandelt der Ingenieur Hartmut Wassmann den See nun regelmäßig. Bei dem danach benannten und inzwischen patentierten Schäfersee-Verfahren wird neben der klassischen Belüftung des Gewässers auch gezielt Calciumnitrat hinzugefügt.

„Das Schäfersee-Verfahren ist nicht zu stoppen“

Wie gut diese vergleichsweise einfache und kostengünstige Maßnahme funktioniert, habe ihn, trotz seiner 40-jährigen Erfahrung, selbst überrascht, erzählt Wassmann. „Das Schäfersee-Verfahren ist nicht zu stoppen.“ Von den Forschungsergebnissen des Reinickendorfer Problem-Sees können „noch viele Gewässer“ profitieren, teilte Wassmann mit.

Den Erfolg des Verfahrens stellte nicht zuletzt auch die Umweltverwaltung auf Anfrage des Reinickendorfer Abgeordneten Burkard Dregger (CDU) fest. Die Wasserqualität im Schäfersee habe sich „von einem schlechten Zustand auf einen mäßigen, zeitweilig auch guten Zustand verbessert“, teilte die Senatsverwaltung mit.

Allerdings gibt es auch hier noch Luft nach oben: eine stationäre und ferngesteuerte Anlage – wie etwa am Fennsee in Wilmersdorf – würde eine deutlich schnellere Reaktion auf Regenereignisse ermöglichen, so Wassmann.

Trotz guter Sauerstoffwerte und einer verbesserten Biodiversität wird der Schäfersee wohl trotzdem nicht zum Badesee. Auch wenn der See jährlich stabiler wird, könne nicht garantiert werden, dass es nicht auch zu Rückschlägen durch plötzlichen Starkregen kommen kann, erklärt Wassmann.

Und egal wie erfolgreich das Verfahren ist: Das Regenwasser wird wohl auch in 100 Jahren noch Bakterien mit sich bringen.

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