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Obacht. Trotz Beschilderung gab es mehrere Unfälle.

© Kai-Uwe Heinrich

Lkw fuhren regelmäßig gegen Brücke: Deutsche Bahn entschärft Berliner Unfallschwerpunkt

Immer wieder blieben Lkw oder sogar Busse unter der Brücke in der Neuköllner Niemetzstraße stecken – weil sie die Höhe ignoriert hatten. Nun beginnt der Umbau.

Seit vergangenen Freitag landet, wer aus Neukölln mit der Ring-Bahn nach Norden fahren will, im Pendelverkehr: Noch bis zum 6. Februar ist die Ring-Bahn zwischen Neukölln und Treptower Park unterbrochen. Wer nicht auf den Bus umsteigen will, kann die Stelle auch über den Bahnhof Baumschulenweg umfahren, muss dann dort aber umsteigen.

Grund für die Bauarbeiten ist eine bekannte Neuköllner Posse: Die Brücke über der Niemetzstraße, an der regelmäßig Lkw- und Busfahrer:innen stranden, soll nun auf ihren Umbau vorbereitet werden.

Zuletzt hatte die Deutsche Bahn 2019 angekündigt, die Straße absenken zu wollen. Die 3,80 Meter Durchfahrtshöhe werden zwar – eigentlich – unübersehbar angekündigt, zudem weisen rot-weiße Warnschilder auf die niedrige Höhe hin. 

Allerdings ist einigen Lkw- und Busfahrer:innen offenbar die Höhe ihres Gefährts nicht bekannt – oder sie versuchen einfach dennoch ihr Glück. So krachte etwa 2019 ein Gefahrguttransporter in die Brücke, in den Jahren davor passierte ähnliches weiteren Lkw-Fahrern. 

2002 wurde sogar ein besetzter Doppeldecker-Bus der BVG gewissermaßen abrasiert, zwei Fahrgäste wurden verletzt. Der Fahrer hatte damals offenbar die Streckenführung zweier Linien verwechselt. Der (vorerst) letzte bekannte Fall eines eingeklemmten Lkws stammt aus dem Januar 2020.

[Dieser Text stammt aus dem Bezirksnewsletter für Neukölln. Den gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Und was ist jetzt genau geplant? Wie ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage mitteilt, sollen nun tatsächlich die Eisenbahnüberführung erneuert und gleichzeitig auch die Durchfahrtshöhe vergrößert werden. Bis zum 7. Februar finden demnach Vermessungs- und Baumfällarbeiten statt, außerdem wird die Fläche auf mögliche Kampfmittel sondiert und die Basis für eine künftige Lärmschutzwand gelegt.

Im April wird die Ringbahn erneut gesperrt

Weiter gearbeitet wird dann in der Zeit vom 8. bis 25. April: Dann werden die Lärmschutzwände aufgestellt und mit dem Rückbau der Fernbahnbrücke begonnen. Auch in dieser Zeit verkehrt die Ringbahn auf dem Abschnitt im Pendelverkehr. 

Von Mitte April bis Oktober werden die Fernbahngleise dann gesperrt, in dieser Zeit soll unter anderem der Brückenneubau entstehen. Bereits ab dem 21. Februar bis Ende 2022 ist der Bereich der Brücke zudem für den Autoverkehr gesperrt. Dass in diesem Jahr noch ein Lkw oder Bus gegen die Brücke donnert, ist also zumindest unwahrscheinlich.

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