
Wo einst "Butter Lindner" den ersten Laden hatte: Die Pichelsdorfer Straße wird aufgemöbelt
Mehr Bäume, mehr Platz für Fußgänger: Die Pichelsdorfer Straße in Berlin-Spandau wird erneuert. Jetzt legen endlich auch die Wasserbetriebe los.
Pichelsdorfer Straße: 30 Monate Baustelle. Auf diesen Zettel wartet die Wilhelmstadt in Berlin-Spandau schon lange. Die Pichelsdorfer Straße soll nämlich aufgefrischt werden: neue Bäume, neues Pflaster, weniger Parkplätze, mehr Platz für Fußgänger. Kosten: rund 3 Mio Euro. Hier die Pläne aus dem Büro von Stadtrat Frank Bewig, CDU, für Sie in der Übersicht. Es ging vor allem ums "Wann".
„Keine andere Straße der Wilhelmstadt ist so prägend“, sagte Bewig – im Herbst 2018. Öhm, haben wir nicht bald 2021? Korrekt, nur dummerweise hatte sich der Umbau verzögert, weil den Wasserbetrieben aufgefallen war, dass sie vorher im Untergrund buddeln möchten.
Jetzt aber: Die Berliner Wasserbetriebe suchen jetzt via Ausschreibung eine Baufirma, die ab Frühjahr 2021 in der Pichelsdorfer Straße alle Leitungen, Gruben, Gullys neu baut („auf 1,7 Kilometer Länge“). „Baubeginn: 6. April 2021 – Fertigstellung: 15. September 2023“, also 30 Monate. Es wird also konkreter. Quelle: Ausschreibung
Die Pichelsdorfer Straße war einst eine stolze Einkaufsmeile. 1964 eröffnete hier sogar der Unternehmer Robert Lindner sein erstes Geschäft – „Butter Lindner“ wurde später zur Berliner Edelmarke. In der Pichelsdorfer Straße gab es Läden ohne Ende, volle Bürgersteige, sogar eine Kfz-Zulassungsbehörde. Lange her, vor 20 Jahren verlotterte die Straße.
Doch die Straße hat Potential: Investoren haben die Altbauten mit Stuck und Charme entdeckt, jüngere Leute ziehen her. Ein Milieuschutzgebiet ist in Planung (Karte), die Nachbarschaft ist klasse vernetzt (Link). Und es gibt immer noch Top-Geschäfte wie den „Weinladen“ am Metzer Platz, der sich seit 1982 einen Namen macht.
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