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„Holzhackschnitzelkessel“ für Friedrichshain: Berliner Grünflächenamt wird auf erneuerbare Energien umgerüstet
Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wird wieder mit Holz geheizt. Das Grünflächenamt soll nun verbrennen, was es selbst aus den Grünanlagen holt. Zusammen mit einer Solaranlage soll das zur CO₂-Reduktion beitragen.
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Der von den Grünen geführte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wird noch grüner. Das Grünflächenamt werde zum „Grünheizamt“, informiert die Pressestelle. Genauer: Die Berliner Stadtwerke rüsten den Wirtschaftshof des Grünflächenamtes um, von Heizöl auf Solar und Holzwärme.
Dieser befindet sich im Volkspark Friedrichshain, zwischen Freiluftkino und Krankenhaus „Klinikum am Friedrichshain“. Von dort aus kümmern sich rund 20 Mitarbeitende ganzjährig um die Parks und Grünflächen des Bezirks. Die Dusche zum Feierabend dort wurde ebenso wie Büros, Lager und Werkstätten in der Vergangenheit durch Heizöl erwärmt. Nun also die Umrüstung auf erneuerbare Energien.
Dazu haben die Stadtwerke sogenannte „Holzhackschnitzelkessel“ eingebaut sowie eine 20-Quadratmeter große Solaranlage. Der Bezirk erklärt: „Die Hackschnitzelkessel arbeiten mit integrierter Holzvergasung, was besonders geringe Staub- und Stickoxid-Emissionen ermöglicht. Im unteren Teil des Kessels werden die Schnitzel erst verschwelt, oben dann das Holzgas verbrannt.“ Kosten insgesamt: 477.000 Euro.
Der Holzschnitt soll aus den Parks und Grünflächen selbst beschafft werden. Dieser „Grünabfall“ wurde sonst anderweitig entsorgt. Nun entfallen dafür die umwegigen Transporte.
Da Holz während seines Wachstums CO₂ bindet, das bei der Verbrennung wieder freigesetzt wird, gilt die Energieerzeugung aus Hackschnitzeln als CO₂-neutral. Für die Kessel können auch Pellets oder Stückhölzer verwendet werden.
Annika Gerold (Grüne), Stadträtin für Grünflächen, spricht von einem „richtungsweisenden Projekt für den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung des Bezirks“. Andy Hehmke (SPD), Stadtrat für Facility Management, betont den „wichtigen Beitrag zur CO₂-Reduktion“.
Chris Werner, Geschäftsführer der Berliner Stadtwerke, erzählt zudem, das Projekt enthalte eine Energieeinsparklausel. „Mit Gutschriften profitieren beide Vertragsparteien von einer Reduzierung der Wärmeabnahme.“
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