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Petition fordert Verbot von Musikboxen: Streit um Grillwiese im Volkspark Friedrichshain
Anwohnenden des Volksparks Friedrichshain ist es zu laut. Musik, Grillen und Party sollen eingeschränkt und Verbote ausgesprochen werden. Was das Bezirksamt nun unternehmen will.
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Sommerzeit ist Grillzeit. Dabei entstehen oftmals Müll und Lärm. Im Volkspark Friedrichshain wurde bereits letztes Jahr ein Grillverbot erlassen – seitdem sind Bratwurst und Co. nur noch auf 46 ausgewiesenen Parzellen erlaubt.
Doch daran stören sich einige Anwohnende des „Neuen Hain“. Sie haben eine Petition gestartet, die bereits mehr als 6800 Mal unterschrieben wurde und in den Petitionsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses eingereicht werden soll.
„Die aktuelle Nutzung stellt eine massive und unzumutbare Belastung für Mensch, Tier und Natur dar“, heißt es dort. Die Anwohnenden fordern eine „Neuordnung“ der Grillwiese. Denn es komme derzeit zu massiven Problemen, wie der permanenten Beschallung durch Musikboxen, Großveranstaltungen und laute Instrumente, oft auch nachts bis in die Morgenstunden.
Zudem leide die Luftqualität durch die gleichzeitige Nutzung zahlreicher Grills an einem Ort, es würden Flaschen, Einweggrills und Essensreste sowie zurückgelassene Möbel und Pavillons herumliegen, die Büsche als Klos missbraucht.
Mehr Mülltonnen aufgestellt
Die 46 Grillplätze sind für je 10 Personen zugelassen. An manchen Tagen seien dort über 1500 Personen gleichzeitig. Diese Menschenmassen sowie die Grillregeln würden nicht ausreichend kontrolliert, sagen die Anwohnenden.
Sie fordern eine verbindliche Nachtruhe um 22 Uhr und dass dies auch kontrolliert und bestraft wird, ein Verbot von unangemeldeten privaten Feiern im Park, das Aufstellen von öffentlichen Toiletten, verstärkte Überwachung durch das Ordnungsamt sowie ein Verbot von „Musikboxen, Mikrofonen, Karaoke-Anlagen, Bands und lauten durchdringenden Musikinstrumenten wie Trommeln.“
Das Bezirksamt teilt dem Tagesspiegel dagegen auf Nachfrage mit, dass die Grillordnung generell überwacht werde. Das bezirkliche Parkmanagement des Straßen- und Grünflächenamtes ist in der Hauptsaison von Mai bis September – inklusive Wochenende – grundsätzlich vor Ort präsent und führt niedrigschwellige Ansprachen durch. Nötigenfalls wird die Polizei oder das Ordnungsamt hinzugezogen.
Zusätzlich dazu kommen Parkläufer:innen zum Einsatz, „die sich ganz auf den Neuen Hain und die Durchsetzung der Grillordnung fokussieren“, so das Amt.
In Sachen Müll wurde bereits die Kapazität erhöht und drei Aschecontainer, fünf Gitterboxen und zwei zusätzliche Mülltonnen der Stadtreinigung aufgestellt, die täglich entleert werden.
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